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Wohin mit dem CO2 ...

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veröffentlicht 25.09.2010

Dr. Heinrich Bonnenberg

Wohin mit dem CO2 aus den Kraftwerken? Endlagerung in Kavernen?
vom 15.09.2010

Es wird intensiv gefordert, das CO2, das in Kraftwerken der Verbrennung erzeugt wird, nicht mehr in die Atmosphäre zu entsorgen, sondern stattdessen einzusammeln, zu verflüssigen und in geologischen Kavernen zu lagern.

Erhebliche Zweifel bestehen, ob diese Forderung aus logistischen, kapazitätsbedingten und sicherheitstechnischen Gründen überhaupt erfüllt werden kann.

Ein modernes Grundlastkraftwerk auf Basis Kohle von 1.000 MW verbraucht etwa 1,3 Millionen t Kohle pro Jahr und erzeugt etwa 5 Millionen t CO2  pro Jahr (Massenerhaltungssatz der Physik). Das ist ein CO2-Volumen von etwa 2,5 Milliarden m3 pro Jahr, rechnerisch ein Würfel von etwa 1,4 km x 1,4 km x 1,4 km pro Jahr.

Um dieses Volumen zu reduzieren, wird das CO2 durch hohen Druck (ca.60 bar) verflüssigt und auf 0,3 % des Ausgangsvolumens reduziert, also beim genannten Beispiel auf 7,4 Millionen m3, entsprechend einem Würfel von etwa 195 m x 195 m x 195 m pro Jahr. Dieses Volumen aus einem 1.000 MW Kraftwerk pro Jahr soll unterirdisch gelagert werden. Die dafür vorgesehen Kavernen befinden sich in der Regel nicht dort, wo die Kraftwerke stehen, in Deutschland vorrangig in Niedersachsen und an der Nordsee. 

Eine Zwischenlagerung dieser Volumina von verflüssigtem CO2  ist nicht möglich; sie würde gigantische Druckbehälter erforderlich machen, die nicht realisierbar sind. Deshalb muss das verflüssigte CO2 umgehend zu den Endlagerstätten transportiert werden.

Dieses erfordert enorme Transportkapazitäten. Ein Beispiel: Für die CO2-Entsorgung aus den Kraftwerken des Rhein- und Ruhrgebietes müssten etwa 300 Güterzüge mit flüssigem CO2 pro Tag, d.h. etwa 100.000 Züge pro Jahr in ein Endlager an der Nordsee transportiert werden.

Außerdem sei die Frage erlaubt, ob die unterirdische Endlagerung solcher riesigen Volumina von verflüssigtem CO2 unter sehr hohem Druck als ungefährlich für die Umgebung über den Kavernen anzusehen ist.

Diese einfachen Abschätzungen und Feststellungen zeigen, dass die Forderung, das in thermischen Kraftwerken erzeugte CO2 einzusammeln, zu verflüssigen und in Kavernen zu lagern, unsinnig ist.