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Windkraft statt Kohle ... (Langfassung)

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Windenergie kann Kohle und Kernenergie nicht ersetzen

Langfassung 30.10.03

Zusammenfassung:

Die Windkraftanlagen können die Grundlastkraftwerke Kohle und Kernenergie nicht ersetzen, weil der Windstrom zu 65-85 % des Jahres unkontrollierbar produziert wird und deshalb stets fossile und Kernkraftwerke unter Wirkungsgradverlust mitlaufen müssen. Das große Problem ist, dass bisher die Speicherung des Windstroms nicht gelöst ist. Hier nutzen auch Pumpspeicher-Kraftwerke wenig. Die massive Subventionierung der Windkraft ist falsch (durch Steuergelder beim Bau oder durch viel zu hohe Strompreisvergütung, die die Bürger tragen müssen). Die Technologie ist ausgereift und es werden heute schon 20 % der Windkraftanlagen exportiert.

1. Anforderungen an die Stromerzeugung

  • Flexibler Abruf nach Bedarf
  • Hohe Zuverlässigkeit
  • Erzeugung in Verbrauchsschwerpunkten

2. Charakteristika des Windstroms

  • Nicht planbar
  • Konzentration an Küstenstandorten/Meer
  • Speicherproblem des Windstroms nicht gelöst

3. Verfügbarkeit von Windstrom

  • abhängig von der Windgeschwindigkeit (mit der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit) und der Windverfügbarkeit
  • nur ein geringer Teil der technisch möglichen, jährlichen Stromproduktion wird erreicht ( weil der Wind nicht genügend weht)Binnenland- 15 %, Küste 20 %, Off-Shore 35 %

4. Verfügbarkeit von Kohle- und Kernenergiestrom und Strom aus
   Gaskraftwerken

  • mehr als 80-90 % des Jahres gesichert als Mittellast (SteinkohleKW) bzw. Grundlast (Braunkohle und Kernkraftwerke) und Gaskraftwerke nach Bedarf

5. Erforderliche Maßnahmen in der Stromversorgung im Verbund mit
  Windkraftanlagen (WKA)

  • einzelne WKA können über das Netz ausgeglichen werden
  • mit dem Bau von großen Windparks (1 000 MW entspricht einem großen Kernkraftwerk) muss Reserve bereitstehen und die Mittellast und z.T. auch Grundlastkraftwerke müssen mit Wirkungsgradverlust mit reduzierter Last betrieben werden
  • eine Nutzung von Pumpspeicher-Kraftwerken ist nur bedingt möglich: für Strombeistellung bei Windflaute: das Oberbecken muß voll sein
  • für Überschußwindstrom muß das Oberbecken muß leer
  • sein (und dieser Strom ist gegenüber Nachtstrom aus Grundlast zu teuer)

6. Erforderliche Investitionen durch den Bau von Windparks

  • neue Umspannstationen an den Windparks
  • neue Hochspannungfernleitungen und Strommasten, weil die Stromerzeugung an der Küste ist, der Verbrauch im Binnenland erfolgt

7. Kosten für die Volkswirtschaft durch die Übernahme des Windstromes:

  • gesetzlich verordnete Vergütung des Windstroms - 9 cts./kWh
  • Wert des Windstroms: 2 - 3 cts./kWh (Ersatz von Kohlestrom durch einzelne WKA)
  • Mehrkosten für den Industriestandort Deutschland: 2002: 1,6 Mrd. €,
    2011 ca. 3 Mrd. €.

8. Verteuerung des Strompreises:

  • Stromerzeugungskosten im Mix. heute 3,5 cts./kWh
  • Regelenergie (Zukauf von teurem „Spitzenstrom“ wenn Windstrom ausfällt):
    0,7 cts./kWh
  • mit Inbetriebnahme von großen Windparks ergeben sich folgende zusätzliche Kosten
  • Verteuerung durch Zurückfahren von konv. Kraftwerken unter Wirkungsgradverlust
  • (mehr Kohleverbrauch pro erzeugte kWh):1,5 cts./kWh
  • Mehrkosten durch Netzausbau wegen Erzeugungsverlagerung an die Küste:
    0,2 cts/kWh

Die Summe der Zusatzkosten beträgt somit: ca. 2,4 cts./kWh

Der Wert des Windstromes ist also praktisch gleich Null!!

9. Lt. Internationalem Wirtschaftsforum Regenerative Energien 35.000
   Beschäftigte, davon 4.700 "direkt" Beschäftigte in der deutschen
   Windbranche.

  • ein Arbeitsplatz in der Windbranche kostet 150.000 €,
  • ein Arbeitsplatz in der deutschen Steinkohle kostet 50.000 €,
  • die Arbeitsplätze in der Braunkohle sind subventionsfrei.
  • Mehrkosten für die Volkswirtschaft
  • falls 2020 40 % CO2-Reduzierung erreicht werden sollten (summiert von 2000 bis 2020) 256 Mrd. €
  • Zum Vergleich: Haushalt der BundesrepublikDeutschl.248 Mrd. € (2002)
  • (40 % CO2-Reduzierung entsprechen theoretisch 330 Mill. t CO2 pro Jahr, das ist aber
  • Wunschdenken, weil die fossilen Kraftwerke durch die Reservehaltung unter Wirkungsgradverlust pro kWh mehr CO2 emittieren).
  • Die deutschen Kernkraftwerke haben 2002 160 Mill. t CO2-Emission vermieden.

11. Die massive Subvention der Windkraftanlagen muß abgebaut werden.

  • Mit 14.000 installierten Windrädern ist die Technik ausgereift. Siehe www.iwt-caa-marl.de über eine Besichtigung bei Enercon. Die Hersteller haben 20 % Exportquote, Enercon sogar 40 %.

Literatur:

  • 1. Prof. Dr. Rainer Elsässer, Mitglied des Vorstandes der E.ON-Energie AG, Kosten der
      Windenergienutzung, Vortrag beim Wirtschaftsbeirat der Union am 23.7.02
  • 2. Prof. Dr. Helmut Alt, FH Aachen, "Die Entwicklung der Strompreise in Deutschland unter
      den Bedingungen der neuen Energiepolitik", Workshop Berlin-Dahlem, 23.10.2002
  • 3. Dr. Dietmar Ufer, "Bericht zu aktuellen energiewirtschaftlichen Entwicklungen in
      Deutschland", Vortrag beim 12. Zittauer Seminar zur energiewirtschaftlichen Situation
      in den Ländern Mittel- und Osteuropas 09.-11.12.02.