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Windfakten

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Windfakten

    Argumentationspapier zur Windkraft

Bericht von Ulrich Löbert  Bearbeitungsstand 20.09.2004

Vorwort

Seitens der Hersteller und Betreiber von Windkraftanlagen werden Behauptungen verbreitet, die die Vorteile von WKA preisen und die Nachteile leugnen. Dieser einseitigen Propaganda entgegenzuwirken, wurde diese Dokumentation erarbeitet.
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Wind ist bewegte Luft.
Wind ist also vom Wetter abhängig. Herrschen große Luftdruckgradienten, dann weht ein heftiger Wind.
Ist das Luftdruckgefälle schwach, dann säuselt nur ein Lüftchen, das keinen Rotor in Bewegung setzt.

Wie sangen wir als Kinder? ”Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“!
Da wir keinen Himmel mehr über uns anerkennen und die Schöpfung stetig verbessern wollen, möchten wir auch gerne das Wetter machen. Da dieses ”Machen“ nicht klappt, suchen wir eine Ersatzbefriedigung.
Wir geben vor, das ”Klima“ beeinflussen zu können.

Nun schwelgt der Intellekt im Größenwahn und sieht vor lauter virtuellen Welten die Wirklichkeit und seine Begrenztheit und Beschränktheit nicht mehr.

Doch – Geschöpf, bleib bescheiden und demütig. Das Wetter entzieht sich deinem Zugriff und insofern hast du auch keinerlei Macht über den Wind!
Er weht, wann er will und nicht dann, wenn wir gerade Strom nötig haben.

                    Dipl. Meteorologe Dr. Wolfgang Thüne

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Behauptet wird:

Windkraft ist wirtschaftlich.

Fakt ist:

Die Gesamtkosten einer aus Windenergie produzierten Kilowattstunde betragen durchschnittlich rund das Drei- bis Vierfache der Kosten einer im bestehenden Kraftwerkspark erzeugten Kilowattstunde.

(Prof. Elsässer, E.ON-Energie, 7/2002)

Weil der Wind weht, wann er will, sind Windkraftanlagen (WKA) unzuverlässige Stromlieferanten. Um die Grund- und Mittellast abzudecken und ggf die Hauptlast zu tragen, müssen herkömmliche Kraftwerke jedoch permanent in Bereitschaft gehalten werden. Diese ”Regelverluste" liegen schon heute bei 7% mit stark steigender Tendenz.

Es dauert vermutlich 20 Jahre, bis eine Windkraftanlage wieder soviel Nutzenergie erzeugt hat, wie für ihren Aufbau erzeugt wurde.

(Die Zeit, 7/02 und Wirtschaft, 8/02)

Die rund 1,1 Milliarden EUR, mit denen die Stromkunden jährlich die Windkraft finanzierten, schwächen entsprechend die Kaufkraft und damit die Wirtschaft.

(FAZ, 03.07.02)

Behauptet wird:

Windkraft erhöht die Versorgungssicherheit.

Fakt ist:

Der in Deutschland vorangetriebene Ausbau der Windenergie führt schon heute zu Netzproblemen und wird künftig bei kurzfristigem Wetterwechsel vorübergehende Stromabschaltungen auslösen.

(Dr. H. Wuckens, Vorstand BKB AG)

Konventionelle Kraftwerke müssen in gleicher Größenordnung wie die Kapazität der WEA einsatzbereit sein, um die Stromversorgung bei Flaute oder Orkan sicherzustellen.

Laut RWE-Net muß man für 1 MW Windenergie 0,8 MW andere Kraftwerke aufrüsten, um die enorm starken Lieferschwankungen durch Windkraft beherrschbar zu machen.

Behauptet wird:

Strompreiserhöhungen können nicht mit Kosten für Windenergie begründet werden.

Fakt ist:

Neben der direkten Subvention der Windenergie über Steuermechanismen sowie durch die Stromkunden fallen zusätzliche Kosten an. So steigen beispielsweise infolge der Windenergieeinspeisung die Erzeugungskosten der konventionellen Kraftwerke um ca. 1,5 ct/kWh. Auch beim Betrieb des Stromnetzes führen die nicht gesichert kalkulierbaren Windstromeinspeisungen zu Zusatzkosten von ca. 0,7 ct/kWh. Weitere 0,2 ct/kWh verursacht der zum Abtransport des Windstroms aus den Küstenregionen erforderliche Netzausbau.

(Prof. Elsässer, E.ON-Energie)

Grundsätzlich macht die Energiewirtschaft die politisch verordnete Förderung neuer Energien und die Ökosteuer für die kräftige Preissteigerung von 25% in den letzten drei Jahren verantwortlich.

(HAZ, 05.02.03)

Behauptet wird:

Strom aus Windkraft wird nicht subventioniert.

Fakt ist:

Subventionen im Sprachgebrauch der EU sind direkte Zahlungen aus dem Staatshaushalt an die Wirtschaft. Diesem Vorwurf entzieht sich der Staat, in dem er indirekt, z. B. über steuerliche Mechanismen, fördert, bzw. die Kosten dem Stromverbraucher aufbürdet. Somit handelt es sich um aus den Taschen der Stromkunden zwangsweise erhobene Subventionen. Günstig gerechnet hat der Windstrom einen Wert von ca. 2,5 ct. pro Kilowattstunde Strom.

Die Vergütung mit rund 9 ct. gegenübergestellt, ergibt für den Windstrom eine Subvention von 6,5 ct, alleine über den Strompreis.

Im Jahr 2001 wurden 2079 Anlagen errichtet. Nur für diese Windräder fallen bis zum Jahr 2020 Subventionsverpflichtungen in Höhe von 8,7 Milliarden Euro an.

Behauptet wird:

Die Windenergie schafft Arbeitsplätze.

Fakt ist:

Laut Bundesministerium für Wirtschaft wird jeder Arbeitsplatz in der Windindustrie (in 2002 35.000 Arbeitsplätze) gegenwärtig mit 150.000 Euro unterstützt, dem mehr als Doppelten des Einsatzes für die vielgescholtene deutsche Steinkohle.

Für diesen Betrag wären auch anderswo mühelos sogar 130.000 Arbeitsplätze zu schaffen, ohne der Natur, den Menschen sowie der Wirtschaft zu schaden. Gegenzurechnen sind hier besonders die Arbeitsplatz-Verluste in anderen Wirtschaftszweigen durch die EEG-bedingte Stromverteuerung.

Eine 1,2 MW–Windanlage sichert oder schafft zwar im ersten Jahr 17 Arbeitsplätze. Der Betrieb der Anlage bedarf aber nur 0,7 Arbeitsplätze. Berücksichtigt man weiterhin die Arbeitsplatzverluste durch die Stromverteuerung durch das EEG, so vernichtet eine WKA, bezogen auf eine 20-jährige Laufzeit, knapp 8 Arbeitsplätze in Deutschland.

( Bremer Energie Institut, 2003)

Behauptet wird:

Windkraftanlagen verschandeln nicht die Landschaft, sie können sogar eine "ästhetische Bereicherung" sein.

Fakt ist:

Die Windmaschinen, welche die Reste der deutschen Kulturlandschaft zunehmend in Industriegebiete verwandeln, sind Raubbau an der Natur. Nicht nur, daß sich die WKA-Parks flächendeckend ausweiten, sondern auch - entgegen den immer wieder geäußerten Behauptungen - diese gerade in besonders wertvolle und geschützte Landschaften hineingestellt werden.

”Die WKA sind in die Landschaft gestellte Maschinen, deren negative Auswirkung auf die Gestalt der Kultur- und Naturlandschaft in dem Ausmaß, als sie an Zahl, aber auch an Höhe zunehmen, wesentlich größer ist als alle Infrastrukturbauten zusammengenommen. Besonders im Binnenland steht diese Veränderung, die immer mehr auf eine Zerstörung der Landschaft hinausläuft, in keinem Verhältnis zum geringen Beitrag an die Energieversorgung."

(Prof. Dr. Binswanger, Institut für Wirtschaft und Ökologie, St. Gallen)

Behauptet wird:

Windkraftanlagen haben kaum negativen Auswirkungen auf die Tierwelt.

Fakt ist:

Beobachtungen belegen, daß Vögel durch WKA in ihrer Wanderrichtung abgelenkt werden. Ebenso die Verdrängung von angestammten Brut-, Rast- und Nahrungsflächen. Beeinträchtigungen gerade im küstennahen Bereich sind erheblich. Der Vogelschlag, d.h. das Erschlagen von Vögeln durch die Rotorblätter, wird von Dr. K. Exo, Institut für Vogelforschung, Wilhelmshaven, mit jährlich 50 Vögeln pro Anlage vorsichtig geschätzt. Hochgerechnet auf die mittlerweile etwa 13.000 WKA, ergibt das eine Metzelei von 650.000 Individuen. Auf einem Fachkongreß in Berlin Ende 2002 wurde die Zahl von 1 Million/Jahr für Deutschland unwidersprochen genannt.
Bisher nicht ausreichend untersucht wurden die Auswirkungen durch Bewegung, Schattenwurf und Reflektionsblitz auf Säuger.
Bekannt sind jedoch auch erhebliche Opfer an Fledermäusen durch WKA-Propeller.

Bestritten wird

der negative Einfluß von WKA auf das Wohlbefinden benachbarter Menschen.

Fakt ist aber:

Schattenwurf und Lichtblitze der drehenden Flügel, hörbarer sowie unhörbarer Lärm verursachen erheb- liche physische und psychische Krankheitssymptome. Insbesondere der tieffrequente Infraschall löst höchstes Unbehagen bis hin zu Organ- und Gliederschmerzen aus. Die untere Frequenzgrenze des menschlichen Hörbereiches liegt bei etwa 16 bis 20 Hz - tieffrequenter Schall, der s.g. Infraschall, liegt aber im Bereich von l bis 20 Hz und damit außerhalb des menschlichen Hörbereiches.

Wer nichts hört, der kann schon fühlen. Die Auswirkungen derartiger Frequenzen sind mit einem normalen Meßgerät nicht zu bestimmen. Sie werden als Schwingungen und Erschütterungen wahrgenommen und sind deshalb eher mit seismischen Geräten zu dokumentieren.

(ZDF, Abenteuer Wissenschaft, 02.10 02)

Behauptet wird:

Die Nutzung der Windenergie verursacht für den Stromkunden keine zusätzlichen Kosten.

Fakt ist:

Die Nutzung der Windenergie verursacht für die Stromversorgung Kosten, die erheblich über die Vergütungssätze des Erneuerbare Energiegesetzes (EEG) hinausgehen. Diese Zusatzkosten betragen bis zu 2,4 ct /kWh und liegen damit in der gleichen Größenordnung wie die Stromgestehungskosten des heutigen Kraftwerksparks.

Die entsprechende Mehrbelastung für die Stromkunden beträgt je nach Windausbau zwischen 1,6 und 3,6 Milliarden EUR pro Jahr.

(Prof. Elsässer, E.ON-Energie)

Der VDEW nennt für das Jahr 2003 1,9 Milliarden Belastung der deutschen Stromkunden durch die staatliche Förderung der ”Erneuerbaren Energien“.
Das sind bei 80 Mio. Einwohnern pro Kopf und Jahr 23,75 €.

Behauptet wird:

Windenergie ist für die beabsichtigte „Energiewende” unabdingbar.

Fakt ist:

Die Rede ist nicht von einer Strom-, sondern von einer Energiekrise. WKA erzeugen Strom, aber Strom spielt nur eine Nebenrolle. In modernen Industriestaaten wird Energie hauptsächlich in Form von Öl und Gas verbraucht. Strom spielt mit einem Anteil von 17% der Endenergie nur eine Nebenrolle.

Hinzu kommt, daß die gemeldeten jährlichen Zuwächse an Windstrom bereits durch den ständig steigenden Stromverbrauch wieder aufgezehrt werden. Sie sind ohne Bedeutung.

Behauptet wird:

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet den weiteren Ausbau der Windenergie

Fakt ist:

Durch Fehlinformationen, z.B. ,,nur durch den Ausbau der Windenergie und Erhöhung der Ökosteuer könne man extreme Wetterereignisse (Sommerflut) sowie den durch eine `Klimakatastrophe´ verursachten Weltuntergang vermeiden", wird die Bevölkerung eingeschüchtert, so daß sich tatsächlich viele Menschen in suggestiven Befragungen positiv zur Windenergie äußern. Widerstand formiert sich erst, wenn die Windräder an die (eigenen) Häuser vorrücken und zur persönlichen Bedrohung werden.

Geschätzte 700 Bürgerinitiativen sprechen für sich. Ist erstmal der Wertverlust der eigenen Immobilie - bis zu 50 % nach Auskunft von Fachleuten - durchgeschlagen, der Dorffrieden hin, weil sich einige Nutznießer und viele Windkraftgeschädigte feindlich gegenüberstehen, der früher freie Blick auf den Horizont verstellt, kippt die Stimmung. Mit dieser verschärften Lage wird es für die Windindustrie immer problematischer, neue Standortplanungen durchzusetzen.

Das ist nur noch gegen den Willen der Bürger, unter Aufbau von Drohkulissen und gelegentlich unter Zuhilfenahme großzügiger Geldgeschenke möglich.

Ulrich Löbert, Barsinghausen, Tel./Fax 05105-64043