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Umweltfreundlicher Energiemix

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Bericht von Dr. Ludwig Lindner, vom 12.06.2006
“Anforderungen an einen umweltfreundlichen Energiemix – Empfehlungen eines Umweltaktivisten an das US-Repräsentantenhaus“
Vortrag von Dr. Patrick Moore auf der Jahrestagung Kerntechnik 2006 in Aachen

Patrick Moore ist Gründungsmitglied von Greenpeace im Jahr 1971, er war 9 Jahre Präsident von Greenpeace Kanada und dann 7 Jahre Präsident von Greenpeace International. In seiner aktiven Greenpeace-Zeit war er aktiver Kämpfer gegen:

  1. Atombomben- und H-Bombentests
  2. Waljagd
  3. Robbenjagd

1986 verließ er den Führungsstab von Greenpeace.
1991 gründete er Greenspirit, ein beratendes Unternehmen zum Thema Umweltschutz. Moore setzt sich für die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft ein. In der kategorischen Ablehnung der Gentechnik sieht er Nachteile für Mensch und Umwelt. Am 28.April 2005 sprach er sich vor einem US-Kongressausschuss für die Nutzung der Kernenergie aus.  (http://de.wikipedia.org/wiki/Patrick_Moore)

Mitte bis Ende der 80er Jahre mit Ende des Kommunismus und dem Fall der Berliner Mauer taten sich bei den Umweltaktivisten neue Feindbilder auf:

  • verstärkte Antikernkraft-Aktionen nach Tschernobyl
  • Technikfeindlichkeit und gegen neue Technologien und Entwicklungen
  • Gegen Handel und Globalisierung
  • Gegen Unternehmensgewinne
  • Zivilisationsfeindlichkeit

In bezug auf die weltweite Energiepolitik gibt es 2 Strömungen:

  • Gruppe 1: Kernenergie und fossile Energien können durch erneuerbare Energien ersetzt werden.
  • Gruppe 2: Kernenergie und erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Das ist jetzt die Philosophie von Patrick Moore.

Zu einzelnen Themen sagte Moore:

CO2-Problematik:
Die Öffentlichkeit hat nicht zur Kenntnis genommen, dass sich 19.000 Wissenschaftler und Fachleute in der sog. Oregon-Deklaration gegen das Kyoto-Protokoll gewandt haben.
Der internationale CO2-Konsens ist kein Beweis für die Richtigkeit der CO2-Theorie.
Wir können nicht nachweisen, dass der Mensch die globale Erwärmung beeinflusst.
Der CO2-Emissionhandel ist eine “Versicherung“.
10 % der weltweiten CO2-Emissionen kommen aus US-Kraftwerken.
40 % der globalen CO2-Emissionen stammen aus dem Straßenverkehr. Die Autos müssen kleiner werden und die Geschwindigkeit muss begrenzt werden.
Wasserstoff für den PKW-Verkehr ist Unsinn. Es müssen Batterien entwickelt werden, die mit  Kernenergiestrom versorgt werden.
Die CO2-Abgabe aus den Häusern muss durch bessere Isolierung reduziert werden. (weniger Verbrauch an Heizöl).
Ein dramatischer Anstieg der Meeresspiegel ist nicht zu erwarten, die Gletscher schmelzen langsam. “Kleine Eiszeiten“ gab es 1650 und 1960.

Die Öffentliche Wahrnehmung der Kernenergie ist widersinnig und falsch:
Schwerer Störfall im Kernkraftwerk Harrisburg 1979: keine Toten, keine Verletzten = Katastrophe
45.000 Tote im Straßenverkehr in Nordamerika = keine Katastrophe.

Moore geht sogar soweit, den schwersten Zwischenfall in dem amerikanischen Kernkraftwerk “Three Mile Island“ (Harrisburg), die partielle Kernschmelze, als “Erfolgsgeschichte“ zu bezeichnen: denn der Betonmantel habe genau das getan, wozu man ihn gebaut habe, nämlich Radioaktivität und Strahlung nicht in die Umwelt gelangen zu lassen.
Verglichen mit 5.000 Toten pro Jahr in Kohlebergwerken sei Kernenergie eine relativ sichere Form der Energiegewinnung, (Frankf. Allg. Sonntagszeitung 23.04.06)
Viele Technologien können für gute Zwecke und auch für Verbrechen eingesetzt werden
(Many technologies can used for good and evil).
Was für die Menschen gut ist, darf man nicht verbieten, dazu gehören an sich gefährliche Dinge wie Kernenergie und auch das Feuer.

Kernenergie/Technik
Moore spricht sich für Brüter und Wiederaufarbeitung aus wegen Nutzung des Plutoniums.
Bei der Endlagerung nicht das Thema Plutonium hochspielen, wichtig sind Cs-137 und Sr-90
(Halbwertszeit jeweils 30 Jahre).
Kernenergie ist die einzige realistische Lösung für eine CO2-freie Energie.
Der Ersatz der fossilen Rohstoffe durch Kernkraft nutzt der Nachhaltigkeit und sichert den Wohlstand.

Zu einer positiven Beeinflussung des Kohlenstoffkreislaufes gehören:

  • Erneuerbare Energien
  • Kernenergie
  • Mehr Bäume anpflanzen
  • CO2-Abgabe aus Autos und Gebäuden reduzieren
  • Biotechnologie
  • Wasserstoff für den Gütertransport

Weitere Artikel über/von Patrick Moore
Ein Grüner preist den Atomstrom: Patrick Moore, Greenpeace-Mitbegründer. “Die ganze Umweltschutzbewegung muss ihre Überzeugung anpassen, weil gerade die Kernkraft die Erde vor dem katastrophalen Klimawandel bewahren kann.“ Beispiel USA: die 600 Kohlekraftwerke emittieren 2 Mrd. t CO2/Jahr, (das sind 10 % der weltweiten Emissionen) die USA-KKW vermeiden 700 Mill. t CO2/Jahr. Durch mehr Kernkraft könnte in den USA eine drastische Reduzierung der CO2-Emission erreicht werden. Immer mehr Umweltschützer in den USA sagen: „Selbst bei Addierung aller Potentiale an erneuerbaren Energien (Sonne, Wind und Wasser) könne der globale Bedarf an CO2-Einsparung nicht gedeckt werden, deshalb statt Ablehnung der Kernkraft Verbesserung der Sicherheit der Anlagen. Frankf. Allg. Sonntagszeitung 23.04.06, Kurzinfos aus Energie, Wissenschaft und Technik NR.187/6, siehe auch www.buerger-fuer-technik.de )

Schluss mit der Gen-Paranoia (Gastkommentar von Patrick Moore in der WELT 08.06.02)

Im letzten Jahrhundert gab es mehr technologische Innovationen und Veränderungen als in der gesamten Geschichte der menschlichen Zivilisation. Die Menschen leben länger, essen besser, leiden weniger Schmerzen und haben mehr Freiheit als unsere Großeltern. Viele Techniken wurden von Angst und Skepsis begleitet, aber letztlich akzeptiert und dann als unerlässlich für das moderne Leben angenommen.

Der Entwicklung von gentechnisch veränderten Pflanzen wurde mit einem ungewöhnlichen Maß an Angst und Misstrauen begegnet. Besonders symptomatisch waren Berichte über gentechnisch veränderten Mais, der konventionelle Maissorten in Südmexiko verunreinigt haben sollte. (Diese Behauptung stellte sich als falsch heraus. Die renommierte Zeitschrift “Nature“, die diesen Artikel veröffentlicht hatte, musste sich entschuldigen, ein einmaliger Vorfall in der 113-jährigen Geschichte von “Nature“. Greenpeace wurde in den Medien mit der Behauptung zitiert, “dies sei ein schlimmerer Angriff auf die mexikanische Kultur, als wenn man die Kathedrale von Oaxaca abgerissen und darauf ein Mc Donald’s Restaurant errichtet hätte.“
Es gab einen Sturm der Entrüstung.

Patrick Moore: Es ist langsam an der Zeit mit der Phrasendrescherei über Frankenstein-Lebensmittel, Terminator-Saatgut und Killertomaten aufzuhören. Die Horrorgeschichten über gentechnisch veränderte Lebensmittel haben sich als Phantasie erwiesen. Es gibt inzwischen weltweit 50 Mill. Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden.

Auch Thilo Bode, der 6 Jahre die deutsche Sektion von Greenpeace leitete und dann von
1995 – 2001 Geschäftsführer von Greenpeace International war, wendet sich inzwischen gegen Teile des Energiewende-Programms von Rot-Grün. Er sagt: “Der Solarstrom ist der teuerste regenerative Strom überhaupt. Aus heutiger Sicht wird er niemals mit konventioneller Stromerzeugung konkurrieren können.“ (Leserbrief in taz vom 01.07.2005)

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