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Totalausfälle Stromversorgung

Home > Themen > Energie > Kernenergie > Totalausfälle in der Stromversogung

    Auf dieser Seite finden Sie Argumente für die Nutzung der Kernenergie.

Im Bereich Hintergrundinformationen für Vorträge finden Sie Hintergrundmaterial für Argumentationen zur Kernenergie:

    Dr. Joachim Bublath in der Sendung
    ”Blackout – Totalausfälle in der Stromversorgung“
    am 06.10.2004, 22.15 Uhr im ZDF

Kurzbericht

1. Beispiel: Stromausfälle/Erdgas
Shanghai 2003: viele Tage Stromausfälle, zu starkes Wirtschaftswachstum, auch häufige Stromabschaltungen
New York, Aug. 2003, veraltete Netztechnik, alte Kraftwerke. USA investieren jetzt viele Mrd. $ in die Netzausrüstung.
Italien Sept. 03: 10 Stunden Ausfall wegen Hochspannungsausfalls in der Schweiz. Italien hat zu wenig Kraftwerke, 1/3 des Strombedarfes wird importiert.
Erdgasausfall in 2003: 1/3 des deutschen Erdgases kommt aus Rußland. Die Lieferung wurde unterbrochen, weil Weißrußland die Rechnung nicht bezahlt hatte. Wurde über Gasspeicher in Deutschland ausgeglichen.
In Südamerika gibt es Verteilungskämpfe um das Erdgas

2. Regenerative Energien: Subventioniert wird auf Teufel komm raus
Windräder: in 2003 Subvention 2,7 Mrd. Euro
Bei Flaute, die mehrere Tage dauern kann, kein Strom, bei Sturm ist Abschaltung erforderlich.
Windvorhersagen stimmen meistens nicht (es wurde eine graphische Darstellung gegeben).
Bereits heute laufen bis zu
6 Kohlekraftwerke gedrosselt (= mehr CO2 wegen schlechterem Wirkungsgrad), wenn die Windräder vollen Strom liefern
Speicherseen für Spitzenkraftwerke: bisher sind 10 Anlagen vorhanden. Weitere Anlagen
sind in
Deutschland kaum mehr möglich.
Bis 2010 kann aus Windrädern nur 7 % des deutschen Strombedarfes beigestellt werden.
Solarzellen: wegen der intensiven Förderung Trend zu Großanlagen.
Obwohl Solarstrom mit 50 cts/kWh und mehr vergütet wird (3 x so hoch wie Haushaltsstrom) kaum
Gewinn wegen der hohen Belastungen durch Kredite.
Trotzdem: Bis
2010 kann aus Solarzellen nur 0,5 % des deutschen Strombedarfes beigestellt werden.
Biomasse: Verwertung von Abfällen aus der Region + Altholz.
Exkremente aus der Tierhaltung u.a. gehen in Biogasanlagen, beim Verfaulen entsteht ein Gas mit 60% Methan
Bis
2010 kann aus Biomasse bei intensivstem Ausbau nur max. 5 % des deutschen Strombedarfes beigestellt werden.

3. Strom aus dem Ausland
Wenn Braun- und Steinkohle ( 50 % des Stromes) , KKW (31 % des Stromes) außer Betrieb gehen
(sollten) entsteht eine beträchtliche Energielücke. Beim Zukauf im Ausland müßten die Netzverbindungen massiv ausgebaut werden, insbesondere aus dem Osten (veraltete Kraftwerke und fehlende Netze).
Erdgaskraftwerke: Am stärksten wachsender Markt, aber abhängig von Rußland und dem Transportweg und abhängig vom empfindlichen Erdgaspreis.

4. Sonstige Möglichkeiten der Energiebeistellung
Erdwärme: in Island schon weitgehend realisiert. In Deutschland bisher 4 km tiefe Testbohrungen,
für das Schließen der Energielücke in Deutschland nicht geeignet.
Kernenergie: EPR (European Pressureized Reactor) wird in Finnland gebaut. Baustelle wurde eingeblendet. Auslegung gegen Flugzeugabsturz, Explosion von innen, Kernschmelze.
Südkorea will 11 neue KKW bauen, China 37.
Wasserelektrolyse in der Sahara: 120 x 120 km 2 könnte Deutschland versorgen.
Verflüssigung des Wasserstoffs oder Transport durch Rohrleitungen.
(noch sehr theoretisch, Elektrolyse und Verflüssigung bzw. Gastransport verschlingen schon ca. 40 % des Energieinhaltes des Wasserstoffes – wurde auf einer Wasserstofftagung 1987 als unrealistisch von den Fachleuten zurückgewiesen, Lindner).
Fusion: Der Versuchsreaktor ITER, über dessen Standort noch keine Einigung besteht, soll bis 2015 fertig gebaut werden und mehr Energie liefern als zur Aufrechterhaltung der Kernfusion nötig ist.(100 Mill. Grad).

Technische Realisierung nicht vor 2040 (Lindner: andere sprechen von 2050).

Fazit: Künftig müssen alle möglichen Energieerzeugungsarten genutzt werden, aber dabei müssen die finanziellen Möglichkeiten und die Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Das wird auch immer wieder auf allen Konferenzen der WEC (World Energy Council) betont.

Autor: Dr. Ludwig Linder, E-Mail: Ludwig.Lindner@buerger-fuer-technik.de

 

  Antworten zum Papier IPPNW und EUROSOLAR
Fakten zur Atomenergie – Hintergrundinformationen

Texte und Plakate siehe http://www.facts-on-nuclear-energy.info/1_dead_end.php?size=b&l=de&f=512100245
und www.facts-on-nuclear-energy.info . Dort werden mit Plakatmotiven und Texten sog. Fakten gegen die Nutzung der Atomenergie angeboten. Die Plakate sollen weltweit in 30 Sprachen verbreitet werden und sollen eine Antwort auf die Nuklearbranche sein, die angeblich versucht eine Renaissance der Kernenergie herbeizureden“.
Man kann nur sagen: die Ideologen von IPPNW (Internationale Ärzte gegen den Atomkrieg) und EUROSOLAR
bekommen kalte Füße. Bei den Journalisten macht sich zunehmend die Erkenntnis breit, dass man mit den Rot-Grünen Vorstellungen zur Energiepolitik den Industriestandort Deutschland in die Pleite fährt. Das Ausland und die Wirtschaft haben das längst gemerkt und handeln entsprechend, sofern sie nicht vom Staat behindert werden.

Nachfolgend sind zu den 8 Behauptungen die Gegenargumente dargestellt.

1. Behauptung: Uran gibt es nur noch für einige Jahrzehnte und dann?
Es ist eine Binsenweisheit, daß alle natürlichen Rohstoffe endlich sind. Wie beim Erdöl werden jedoch auch beim Uran weitere Reserven im Abhängigkeit vom Marktpreis erschlossen.
Vom Uran werden nur die 0,7 % U-235 ausgenutzt, die restlichen 99,3 5 U-238 lassen sich zu einem großen Teil in Plutonium 239 umwandeln, das wiederum zur Kernspaltung genutzt werden kann. Dieses Plutonium wird heute schon in zahlreichen Kernkraftwerken weltweit in Form von MOX-Brennstoffen (Mischoxid Uran/Plutonium) eingesetzt. Die Erzeugung des Plutoniums erfolgt in jedem konventionellen Kernkraftwerk, in einem schnellen Brüter wird jedoch in viel stärkerem Maße Plutonium erzeugt.
Heute ist das Natururan noch viel zu billig. Mit Verteuerung des Uranpreises wird auch die Nutzung des
Plutoniums interessant, deshalb plädieren einige Politiker für die Rückholbarkeit von abgebrannten Kernbrennstoffen.
Mit Nutzung des Plutoniums reichen die Vorräte an Kernbrennstoffen noch mehrere 1000 Jahre. Die Renaissance der Brütertechnologie und der Wiederaufarbeitung werden die Menschen noch in diesem Jahrhundert erleben.

Hinzukommen noch die noch größeren Vorräte an Thorium, die im Hochtemperaturreaktor genutzt werden können, dessen Technik in Deutschland von Prof. Schulten entwickelt wurde („Kugelhaufenreaktor“). Der Prototyp mit 300 MW in Hamm-Uentrop wurde nach kurzer Betriebszeit durch kurzsichtige SPD-Politik stillgelegt. Die Entwicklung wird jetzt in Südafrika und China weiterverfolgt.

2. Behauptung: Atomstrom ist für die Energieversorgung verzichtbar.
Falsch: bei allen Internationalen Konferenzen des Weltenergierates wird immer wieder betont, dass bei der zunehmenden Weltbevölkerung und steigendem Lebenskomfort alle Energieformen benötigt werden, einschließlich Kernenergie.

3.Behauptung: Risikotechnik Atomkraft
Auch wenn man gebetsmühlenartig auf Harrisburg und Tschernobyl hinweist, dann werden die
Argumente durch ständige Wiederholung nicht richtig.
In Harrisburg trat 1979 bei einem frühen Druckwasser-Reaktor westlicher Bauart eine Kernschmelze ein, ohne dass nennenswerte Radioaktivität an die Umgebung abgegeben wurde oder Personen zu Schaden kamen. Schon damals ist der GAU beherrscht worden.
Der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 erfolgte bei einem Reaktortyp mit schlechterer Technik und schlechterer Sicherheitseinrichtungen, bewußter Abschaltung von Sicherheitseinrichtungen, Fehlverhalten und mangelnder Kenntnis der Bedienungsmannschaft. Das ist vergleichbar mit einem PKW, bei dem Bremsen und Lenkung nicht funktionieren und der deshalb gegen ein Baum fährt.Die heutigen westlichen Kernkraftwerke und auch die meisten östlichen Kernkraftwerke sind heute mit einer vielfachen und ausgeklügelten Sicherheitstechnik ausgerüstet, die einen Vorfall wie in Tschernobyl mit größter Wahrscheinlichkeit ausschließt.

In den westlichen Kernkraftwerken hat es bisher noch keinen tödlichen Unfall durch Strahleneinwirkungen gegeben, wohl aber jährlich allein in Deutschland ca.8.000 Tote im Straßenverkehr, weltweit viele Tote im Steinkohlenbergbau und allein in Deutschland mehr als 100.000 Tote pro Jahr als Folge des Rauchens.
Die Westlichen Kernkraftwerke sind also weniger risikobehaftet als viele andere Industrien und Tätigkeiten im normalen Leben.

4. Behauptung:Müllmacher Atomkraft – Wohin mit dem Atommüll?
Deutschland hat Salzstöcke wie Gorleben, um die uns das Ausland beneidet.
In Deutschland spricht nichts gegen Gorleben, so die übereinstimmende Meinung der seriösen Geologen.
Der Salzstock ist seit mehr als 100 Mill. Jahre alt und Atommüll würde darin wie ein „toter Hund“ liegen.
Trittin läßt bewußt aus ideologischen Gründen nach anderen Alternativen suchen, um damit Unsicherheitin der Bevölkerung zu schüren und behaupten zu können, dass die Endlagerfrage nicht gelöst sei. Dabei hat Trittin im sog. Atomkonsens selbst unterschrieben, dass „die bisher gewonnenen geologischen Befundeeiner Eignung des Salzstockes Gorleben nicht entgegen stehen“.
Die Argumentation mit der langen Halbwertszeit des Plutoniums ist nicht stichhaltig: das Plutonium ist viel zu schade für die Endlagerung, da es als nützlicher Kernbrennstoff einsetzbar ist.

5. Behauptung: Bombenrisiko Atomkraft – Atomenergie fördert die Verbreitung von Atomwaffen
Falsch: mit den Leichtwasserreaktoren wird wegen der langen Betriebszeit „verunreinigtes Plutonium“ erzeugt, das nicht waffenfähig ist. Die Herstellung von waffenfähigem Plutonium oder hochangereichertem Uran erfordert spezielle Technologien in besonderen Anlagen. Zur Vermeidung heimlicher derartiger Produktionsanlagen ist die Internationale Atom-Energie-Kommission in Wien tätig, und die bisherigen Atommächte, besonders die USA, sind massiv bemüht den Bau derartiger Anlagen in „kritischen“ Ländern zu verhindern.

6. Behauptung:Klimaflop Atomkraft - Ein Ausbau der Atomenergie kann das Klima nicht retten
Das behauptet kein Mensch. Tatsache ist aber, daß nur Kernkraftwerke und große Wasserkraftwerke wirtschaftlich Strom ohne CO2-Freisetzung erzeugen können. Ein Verzicht auf Kernkraft ist in bezug auf die CO2-Freisetzung der absolut falsche Weg.

7. Behauptung:Arbeitsplatzarme Atomkraft - Arbeitsplätze? Windkraft schlägt Atomindustrie!
Mit den angegebenen Beschäftigten werden erzeugt bei der Windenergie mit 53.000 Menschen 18,9 Mrd. kWh/Jahr = 357.000 kWh/Jahr und Mitarbeiter
Kernenergie mit 30.000 Menschen 165 Mrd. kWh/Jahr  = 5,5 Mill. kWh/Jahr und Mitarbeiter.
d.h. die Kernkraftwerksmitarbeiter sind 15 x so erfolgreich.
Die Frage nach den Arbeitsplätzen ist falsch, wichtig sind die Kosten.
Die Subventionen und Steuervergünstigungen der Windkraftindustrie betrugen im Jahr 2003 rund
2,6 Mrd. Euro, d. h. jeder Arbeitsplatz in der Windbranche wurde mit rund 50.000 Euro subventioniert.
Mit solchen Subventionen kann man auch Ananas am Nordpol züchten.

8. Behauptung:Alternativen zur Atomkraft. 100% Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse
Utopia lässt grüßen.
Damit fährt man eine Industriegesellschaft gegen die Wand.
Wasserkraft ist in Deutschland weitgehend ausgereizt, Biomasse kann mangels Verfügbarkeit nur max. 10 % der Stromerzeugung in Deutschland beistellen.
Wind- und Solarenergie sind nicht planbar und unzuverlässig.
Für 1 MW Windenergie müssen 0,85 MW konventionelle Energie in Reserve bereitstehen
Solarenergie wird in Deutschland wegen des enormen Aufwandes und der geringen Effektivität auch zukünftig kaum eine Chance haben:
Echte Herstellkosten Solarstrom: min 0,40 €/kWh (5 MW-„Solarkraftwerk“ Espenhain bei Leipzig) Strom aus Braunkohle, Kernenergie: 0,02 €/kWh

Autor: Dr. Ludwig Linder, E-Mail: Ludwig.Lindner@buerger-fuer-technik.de