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Technik der Hochtemperaturreaktoren ...

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Technik der Hochtemperaturreaktoren - Konstruktion, Bau,
Inbetriebnahme und Betrieb des 15 MW AVR-Jülich und des 300 MW THTR-Schmehausen (Hamm-Uentrop)
von Dr. Urban Cleve/Dortmund, April 2009

Der AVR in Jülich mit 45 MW thermisch und 15 MW el. war von 1967 über 20 Jahre in Betrieb mit einer Zeitausnutzung von 67,2 %. Als Brennstoff dienten Uran-235 und als Brutstoff Th-232, die in sog. coated particles und dann in Grafitkugeln mit etwa 6 cm Durchmesser im Reaktor waren. Die Kugeln konnten während des Betriebes eingebracht und ausgebracht werden. Die Bruchrate der Kugeln war <0,01 %. Die coated particles zeigten ein gutes Rückhaltevermögen für die gebildeten Spaltprodukte und Edelgase (wie Krypton-85 und Xenon-133). Der Heliumkreislauf zeigte mit Temperaturen bis zu 950 0C , auch bei Kugelbruch keine erhöhte Radioaktivität.

Mit diesem Reaktor wurde bewusst der 1. GAU in der Geschichte betrieben (Abschaltung der Kühlgasgebläse bei 850 0C wobei keine Reaktivität austrat und der Vorgang sicher beherrscht wurde, Dieser Versuch ist nachzulesen in einem Leserbrief トVerpasste Entwicklung im Kernkraftwerksbau“ von Dr.-Ing. Urban Cleve, Dortmund. FAZ 22.07.2008, und auch veröffentlicht bei www.buerger-fuer-technik.de unter Leserbrief 4. Kernenergie.

Der Versuch wurde nach 10 Jahren im Jahr 1977 mit dem gleichen ausgezeichneten Ergebnis wiederholt. In China hat im Jahr 2005 in dem dort gebauten Versuchs-Pebblebed-Reaktor HTR 10 (10 MW)der gleiche Versuch stattgefunden mit dem gleichen Ergebnis

Aufgrund der positiven Erfahrungen in Jülich wurde dann der THTR 300 mit 300 MW el.Leistung in    Schmehausen gebaut. Dieser Prototyp war 16.000 Stunden erfolgreich in Betrieb.
Im Jahr 1986 wurde als Folge des Tschernbyl-Unglücks in vielen Teilen Deutschland eine erhöhte       Radioaktivität festgestellt. Vom Freiburger Ökoinstitut wurde behauptet, dass die Radioaktivität um den    THTR-300 durch diesen verursacht sei, was sich nachher als Falschmeldung herausstellte.

Damit begann dann das Kesseltreiben gegen den THTR 300, der dann 1988 stillgelegt wurde.

Die vielfach geäußerte Behauptung, der THTR sei wegen technischer Pannen eingemottet worden, ist schlichtweg falsch. Ursache für die Stilllegung waren die enormen Kostensteigerungen durch den in Deutschland üblichen bürokratischen Aufwand für die Anlage, die die Betreibergesellschaft nicht mehr tragen konnte und die auch das Land NRW nicht bereit war zu tragen. In dieser Zeit war Johannes Rau Ministerpräsident in NRW. Bei der Stilllegung im Jahr 1988 war die Anlage technisch intakt und hätte jederzeit innerhalb von 3 Tagen wieder angefahren werden können.
Der THTR könnte auch in Deutschland wieder eine Renaissance erleben, wenn man nur wollte. Einsatzgebiete wären neben der Stromerzeugung:

  • Die Nutzung der Hochtemperaturwärme in der Mineralölindustrie und in der Chemie.
  • Die direkte Wasserspaltung in Wasserstoff und Sauerstoff.
  • Bei einem Wiederaufleben der THTR-Technologie sollte:
  • - am Sicherheitskonzept sollte nichts geändert werden.
  • - Der Spannbeton-Druckbehälter hat sich bewährt
    - Die Grafiteinbauten und die Grafitkugeln haben sich bewährt
    - Es wird neuer Kernbrennstoff erbrütet, der für mehrere 100 Jahre reichen würde.

Zur Zeit wäre noch fachkundiges Ingenieurpersonal in Deutschland vorhanden.