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Solarstromausbau ---

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veröffentlicht 21.10.2010

Dr. Ludwig Lindner

Der Solarstromausbau muss gestoppt werden

Fakten aus dem Artikel ”Solarstrom-Ausbau macht Strom drastisch teurer” Welt 15.10.2010

Untertitel: ”Preissprung heizt Debatte über Ökostromkosten an“. ”Kalte Umverteilung“: Kommentar von Daniel Wetzel,
daniel.wetzel@welt.de und Ergänzungen aus Artikeln und Kurzinfos aus www.buerger-fuer-technik.de

Die Netzbetreiber hatten am Freitag 12.10.2010 einen Anstieg der vom Verbraucher zu zahlenden Ökostrom-Subventionen von 8 auf 13 Mrd. € verkündet. Dies bedeutet eine monatliche Mehrbelastung von 10 -12 € für einen 3-Personenhaushalt bzw. 120 -140 € pro Jahr. Dafür ist vor allem der rasante Ausbau der Solaranlagen in 2010 verantwortlich. Noch vor wenigen Jahres hieß es, die Ökostromförderung 1 € pro Hauhalt und Monat nicht übersteigen. Damit haben Umweltverbände und Politiker die Warnungen vor ausufernden Kosten der sog. Energiewende bislang verharmlost oder ganz in den Wind geschlagen.

Diese Zahlen sind jedoch nur die halbe Wahrheit, tatsächlich sind es bei volkswirtschaftlicher Betrachtung mehrere 100 €/Jahr für einen Nomalhaushalt. Denn man muss dann volkswirtschaftlich noch folgende Belastungen berücksichtigen: Zusatzkosten für Reservekraftwerke durch den unregelmäßigen Solar- und Windstrom, Vorteile für die Betreiber von Solar- und Windkraftanlagen durch Steuerersparnis für den Anlagenbau, zinsgünstige Kredite durch die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfW) u.a

Laut Schätzungen ist der Ausbau der Solarstromanlagen 4 x höher im Jahr 2010 ausgefallen als ursprünglich erwartet. Waren 2009 noch Solarmodule mit einer Leistung von 3.800 MW neu auf die Dächer gekommen, so stieg der Zubau von Januar bis August 2010 auf 4.000 MW an. Experten erwarten bis Ende 2010 einen Zubau von insgesamt 8.000 MW.

Nach Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Institutes für Wirtschaftforschung (RWI) führt der Solarausbau zu Folgekosten von 85 Mrd. €, weil die Einspeisevergütung über 20 Jahre gesetzlich fixiert ist. Bereits 2008 hatte das RWI ermittelt, dass die Verbraucher in den nächsten 30 Jahren mit 120 Mrd. belastet werden, weil die Solarindustrie damit gefördert wird. RWI berechnete die Subvention eines Arbeitsplatzes in der Solarbrache mit 153.000 € Die Förderung eines Kohle-Kumpels kostet dagegen 78.000 €.

Zwei Gründe sind für den Solarboom in 2010 entscheidend.

  1. Die Kosten für Solaranlagen sinken, was eine Einspeisung ins Netz lukrativer macht.
  2. Zudem beschloss die Bundesregierung für das laufende Jahr 2010 eine Kürzung der Solarstromförderung, weshalb sich viele Menschen noch schnell eine Solaranlage auf ihr Dach montieren ließen.

Kritiker monieren, dass die Fördersätze noch zu hoch liegen, weil die Kosten für Solarstromanlage noch wesentlich stärker gesunken sind.

Die Lieferanten von Solarstrom erhalten z. Z. 33 cts/kWh und sind an den Netzkosten nicht beteiligt. Nach dem von Wolf von Fabeck (Geschäftsführer des Solarenergie-Fördervereins in Aachen ”kostendeckende Vergütung für Solarstrom“) und dem früheren Umweltminister Trittin forcierten Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) müssen die großen Stromversorger EON, RWE, EnBW und Vattenfall den Solarstrom zu diesem Preis abnehmen, auch wenn er gar nicht benötigt wird und dafür konventionelle Kraftwerke (Steinkohle, Braunkohle, Erdgas und Kernenergie ) zurückfahren. Der Strom aus den konventionellen Kraftwerken steht mit 2 – 5 cts/kWh ab Anlage zur Verfügung gegenüber 33cts/kWh Solarstrom.

Die Subventionen verteuerten den Strompreis unnötig, ohne im gleichen Umfang die CO2-Emissionen einzusparen. Außerdem ist der Beitrag der Solarzellen zur Stromerzeugung in Deutschland mit etwa 1 % gering. Die Solarzellen produzieren nur etwa 10 % der technisch möglichen Stromerzeugung in Deutschland, weil die Sonne nicht mehr scheint (Solarzellen sind in Ländern mit mehr Sonne wie Spanien oder Nordafrika sinnvoller als im sonnenarmen Deutschland). so dass Solarstrom in Deutschland durch konventionelle Kraftwerke bei Bedarf einspringen müssen. Denn die Eisenbahn, die Industrie, die Haushalte brauchen den Strom nach Bedarf und nicht wenn die Sonne einmal scheint.

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) wies darauf hin, dass durch die hohen Kosten der staatlichen Ökostrom-Subventionen an anderer Stelle auch Arbeitsplätze verloren gehen. Laut RWI entstehen die Arbeitsplätze vor allem in Asien, wo die meisten Solarmodule produziert werden, die auf Deutschlands Dächern, Hauswänden und Freiflächen aufgebaut werden.

Das Erneuerbare Energie Gesetz EEG gehört massiv gekürzt oder besser abgeschafft, wie es der Energieexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale (vzbv) Holger Krawinkel, der Bundesverband der Energieabnehmer (VEA), das Institut für Wirtschaftsfforschung (DIW), der Verband der Industriellen Energie-Kraftwirtschaft (VIK) und auch der Mieterbund-Sprecher Ulrich Ropertz fordern.

Dr. Ludwig Lindner