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Seit EEG-Einführung spielen ...

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veröffentlicht 10.11.2011

Karlheinz Dingeldein, Marler Zeitung 13.10.2011

Seit EEG-Einführung spielen kostenwirtschaftliche Lösungen bei der Strombereitstellung keine Rolle mehr

Betr.: Energiewende/Wirtschafltiche Schwierigkeiten

Eine jüngst durchgeführte repräsentative Umfrage de WWF brachte als Ergebnis: “Die deutsche Bevölkerung steht mit überwältigender Mehrheit hinter dem Ausbau der erneuerbaren Energien”. 94 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, Sonnen- und Windenergie künftig stärker zur Stromerzeugung zu nutzen. Als klimaschädlichste Stromgewinnung gilt den Deutschen demnach die Verbrennung von Kohle. 81 Prozent der Befragten stuften sie als schädlich oder sehr schädlich für das Klima ein.

2002, als WWF begann über “Klimaschädlichkeit” von Kohle zu informieren, wussten weniger als zwei Prozent der Deutschen, dass Kohle “klimaschädlich” sei. “Verglichen damit ist es sehr begrüßenswert und ein riesiger Fortschritt, dass die Bürger heute informierter sind”, sagt man im WWF.
Erneuerbare Energien sei die Energieerzeugung der Zukunft.

Die Umfrageergebnisse wären sicherlich anders ausgefallen, hätte die Fragestellung z. B. so gelautet: “Sind sie für den Ausbau der erneuerbaren Energien, selbst auf die Gefahr hin, ihren Arbeitsplatz zu verlieren?” Dieses Umfrageergebnis beweist doch nur, dass eine wahre Aufklärung aus politischen Gründen nicht erfolgt ist. Deutschlands Politiker beziehen sich auf eine Reihe von Untersuchungen, in denen lediglich Arbeitsplätze der verschiedenen Ökostromtechnologien addiert wurden, in Summe etwa 230.000, (...). So hat das RWI in Essen (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) ermittelt:

Wann ändert die Regierung den Kurs?

“Die mit höheren Strompreisen einhergehenden Kaufkraftverluste und der Entzug von Investitionskapital bewirken negative Arbeitsplatzeffekte in anderen Sektoren.” (...)

Seit der Einführung des EEG spielen kostenwirtschaftliche Lösungen bei der Strombereitstellung keine Rolle mehr. Wie in einer Diktatur werden nur noch die ideologischen Vorgaben befolgt. Wirtschaftlichkeit ist durch Jagd nach Subvertitionen ersetzt worden. Nun kommen dunkle Wolken am Solar- und Windenergiehimmel auf. (...) Auf den Weltmärkten spielt Deutschland nur noch eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Solarindustrie hat Solarzellen für 8000 MW auf Halde und die Preise fallen ins Bodenlose. Arbeitsplatzverluste zeichnen sich schon ab. (...)

Mittlerweile entstehen Schildbürgerstreiche. In Nordfriesland gibt es den Bürgerwindpark Ellhöft mit dreizehn Anlagen. Der Wind in Nordfriesland ist oft sehr stark. Das führt zu einem Problem. Liefern die Windräder zu viel Strom, ist das Netz überlastet. Dann schaltet der Netzbetreiber einfach ab. So wurden im April 20111 bei nicht einmal ungewöhnlich starkem Windmonat, zu 40 Prozent abgeschaltet. Dafür mussten den Betreibern 310 000 Euro Entschädigung gezahlt werden, für Strom, den sie nicht erzeugen konnten. Wieviel wird uns das noch kosten?

Es hat überhaupt keinen Sinn, den Ausbau der EE-Stromerzeugung voranzutreiben, ohne dass Netze passend vorhanden sind. Auch müssen unbedingt Speichermöglichkeiten geschaffen werden. (,..)

Die deutsche Energiepolitik führt zu schleichender De-Industriealisierung! (...) Aurubis, Sitz Hamburg, größter Kupferproduzent Europas, ist nicht mehr interessiert, in Europa zu investieren. Grund: die Kupferproduktion verschlingt Ummengen an Strom, der ist aber doppelt so teuer wie außerhalb des Kontinent.

Fazit: Diktatorische Maßnahmen leiten wieder einmal Schiffbruch ein. Wann kommt die Bundesregierung mit Gegenmaßnahmen?