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Plädoyer für die Glühbirne

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veröffentlicht 05.06.2010

Plädoyer für die Glühbirne Mai2010

Drei Schülerinnen der Main-Taunus-Schule haben beim Regionalentscheid des Wettbewerbs «Jugend forscht» den 1. Preis gewonnen. Ihre Forschungsarbeit hat ergeben, dass Energiesparlampen gar nicht «öko» sind. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die heutige Energiesparlampe nur eine Übergangslösung sein kann und die Ausrottung der guten, alten Glühlampe nicht gerechtfertigt ist.

Verglichen mit der Glühlampe spart der Verbraucher unter Einrechnung der Anschaffungskosten im Jahr bestenfalls gut 6 Euro. Dieses Potenzial fällt noch geringer aus, wenn die Lebenszeit der Energiesparlampe durch häufiges Ein- und Ausschalten reduziert wird – dann wird es womöglich sogar teurer.

Kaum jemand wisse, dass in Energiesparlampen Quecksilber enthalten ist, haben Umfragen der Schülerinnen ergeben. Einen Hinweis auf die gesundheitsgefährdenden Stoffe gebe es auf den Verpackungen oft nicht – während hingegen auf jeder Zigarettenpackung auf die gesundheitlichen Risiken hingewiesen werde.

Dürfen laut Gesetzgeber seit April 2009 Thermometer, Barometer und Blutdruckmessgeräte kein Quecksilber mehr enthalten, steht dem entgegen, dass für Energiesparlampen ein Quecksilbergehalt von bis zu 5 Milligramm erlaubt ist – zum Vergleich: im Fieberthermometer war nur 1 Milligramm Quecksilber.

Besonders bedenklich werde der Schadstoff in der Lampe angesichts der Tatsache, dass Energiesparlampen mehr als unsachgemäß entsorgt werden – obwohl im Preis für Energiesparlampen jeweils 16 Cent Entsorgungebühr enthalten sind. Die Mädchen haben während ihrer Recherchen auf Wertstoffhöfen in offenen Tonnen ausgediente Energiesparlampen entdeckt, die beim Einwerfen zersprungen sind und die hoch gesundheitsschädliche Quecksilberdämpfe ungehindert in die Luft abgeben konnten – diese Form des Wegwerfens ist gängige Praxis, wenn die Lampen nicht sogar trotz des Verbotes einfach in den Hausmüll entsorgt werden.

Die Ultraschall-Immission der Lampen ist mit Fledermausdetektoren im Umkreis von fünf Metern messbar, wird beispielsweise von Hunden als unangenehm empfunden. Deshalb sollten Energiesparlampen nicht in Körpernähe, am Schreibtisch, im Kinderzimmer oder auf dem Nachttisch zum Einsatz kommen, finden die Forscherinnen. Und das seien nur einige Nachteile.

Blickt man auf die politische Dimension der Energiesparlampe, fällt ihre Bilanz noch magerer aus: Die Lampen werden meist in Billiglohnländern produziert, es gibt kein Pfandsystem, dass die ordentliche Entsorgung sichert. Es gibt keine klare Öko-Bilanz, die die Vorzüge der Energiesparlampe belegt. Die Mädchen kommen zu dem Schluss: «Wir glauben, dass es keinen positiven ökologischen Effekt oder gar Klimaschutz im Sinne der Einsparung des Treibhausgases CO2 geben wird.»

http://www.fnp.de/hk/region/lokales/plaedoyer-fuer-die-gluehbirne_rmn01.c.7467075.de_1.html

Dr. Ludwig Lindner