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Leserbrief zu Fukushima ...

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veröffentlicht 09.10.2011

Dr. Lutz Niemann

Leserbrief zu ”Fukushima: Sperrgebiet dauerhaft“
in DIE WELT vom 23.08.2011 auf Seite 24 - Der Leserbrief wurde nicht veröffentlicht in DIE WELT

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Berichterstattung in Deutschlands Medien dienen dem weiteren Schüren der Strahlenangst, so auch hier. Vergleichszahlen sind angebracht, damit der Bürger erkennen kann, dass von den defekten Reaktoren in Fukushima keinerlei Gefahr ausgeht. Dazu bitte ich um Abdruck des folgenden Leserbriefes:

Es heißt, dass noch 200 Mill. Becquerel Aktivität pro Stunde austreten – was bedeutet das? Bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung wird dem Patienten die 2 ½ bis 4-fache Menge an Aktivität direkt ins Blut gespritzt, also kann die Freisetzung der Aktivität in Japan wohl keine Gefahr bedeuten. In einem Radonbad – ich habe die Daten von Bad Brambach parat – werden pro Stunde 20 Milliarden Becquerel radioaktives Radon freigesetzt, das ist die hundertfache Menge von Fukushima. Und es ist alpha-Aktivität mit einer 20-mal höheren biologischen Wirksamkeit als diejenige in Japan. Im Radonbad gibt es mit der Radioaktivität Trinkkuren, Badekuren, Inhalationskuren; Radioaktivität zum Wohle der Patienten.

Angaben der Radioaktivität in Becquerel führen zu gigantisch großen Zahlen, das ist gut zur Angstmache, es ist keine seriöse Berichterstattung für den Nichtfachmann, wie es der Leser einer Tageszeitung ist.

Es werden zu erwartende Dosiswerte von 0,4 Millisievert pro Jahr genannt, mit dem festgelegten Grenzwert ein Millisievert pro Jahr. Es gelten in Japan offenbar ähnlich unsinnige Strahlenschutzgesetze wie in Deutschland: Bei der Kernkraft wurden sehr enge Dosisgrenzen eingeführt und auch durchgesetzt, diese gelten nicht bei Bodenstrahlung, beim Fliegen und in der Medizin, denn sonst müsste man längst einige Gegenden in Deutschland entvölkern, das Fliegen unterlassen und medizinische Untersuchungen einstellen. Jaworowski schrieb dazu: ”Um bei den Festlegungen mit so niedrigen Dosisgrenzwerten zu bleiben, bezahlt die Gesellschaft Hunderte Mill. US-$ ohne erkennbaren Nutzen. Diese Ausgaben sind moralisch fragwürdig, denn:

Die begrenzten Ressourcen der Gesellschaft werden ausgegeben, um einen imaginären Schaden zu verhindern, anstatt einen realen Fortschritt der öffentlichen Gesundheit zu erzielen, und niedrige Bestrahlungsdosen sind nützlich für Lebewesen. Wegen dieser zwei Gründe hat solch ein Aufwand einen gegenteiligen Effekt auf die allgemeine Gesundheit.“

Inzwischen hat Deutschland durch Abschaltung imaginäre Gefahren reduziert, es benutzt u.a. stattdessen zunehmend Nahrungsmittel als Energiequelle. Die erhöhten realen Gefahren für viele Menschen weltweit durch fehlende Nahrungsmittel scheinen nicht zu interessieren.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Lutz Niemann