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Leserbrief Wunschdenken Windpark zum Pro und Contra: “Ist Butendiek wirklich notwendig?” von Prof. Dr. Helmut Alt, FH Aachen, Sylter Rundschau 28.11.2009
Herr Krenel hat richtig erkannt, dass Windstrom ebenso wie Kernenergiestrom CO2-frei ist, jedoch hat er verschwiegen, dass dieser Strom nur verfügbar ist, wenn der Wind weht. Ebenso hat er verschwiegen, dass Windstrom von den Stromverbrauchern mit jährlich rund drei Milliarden Euro subventioniert wird - mit steigender Tendenz. Besonders durch die höheren Offshore-Vergütungssätze.
Herr Dr. Zielinski weiß wohl als Arzt, das die Menschen ihr hart verdientes Geld auch für andere, notwendigere Dinge benötigen, als Windanlagen wohlhabender Investoren mit üppiger Renditeerwartung zu finanzieren.
Richtig ist, dass die Offshore Windanlagen der Industrie lukrative Aufträge bescheren, die Stromversorgung nicht sicherer aber wohl teurer machen und ein klein wenig CO2-ärmer.
In voreilendem Gehorsam zu politischem Wunschdenken sind sogar die großen Stromversorger inzwischen dem Bauboom erlegen, obschon diese nach Paragraf 1 des Energiewirtschaftsgesetzes zur “möglichst sicheren, preisgünstigeren, verbrauchenfreundlichen, effizienten und umweltverträglichen leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas verpflichtet sind.”
Mindestens die ersten zwei dieser fünf Forderungen sind bei weitem nicht erfüllt. Trotz der über 20 000 Windanlagen in Deutschland konnte bisher kein einziges Kraftwerk auf Dauer abgeschaltet werden.
Das wird sich auch durch beliebig viele Offshore-Anlagen kaum ändern. Tragisch ist, dass den Menschen die Sinnhaftigkeit solcher energiewirtschaftlich kaum vertretbaren Investments durch die Medien immer wieder vorgegaukelt wird.
Prof. Dr., Helmut Alt
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