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veröff. 24.02.2011

Dr. Hans-Joerg Wingender

Leserbrief Auf dem Weg nach Wolkenkuckucksheim

“Der Solarstromzubau braucht einen Deckel” (Nr. 50-52, swe)

Gratulation und Dank den VDInachrichten für diesen Artikel von Herrn Eisenbeiß. Dennoch gibt es auch in diesem Beitrag zwei Aspekte, die auffallen und einer näheren Betrachtung bedürfen.

Erstens bezieht sich Herr Eisenbeiß auf eine Stellungnahme des Sachverständigenrats für Umweltfragen nach der mit Nebenstromimporten unter anderem aus skandinavischen Wasserkraftwerken eine vollständig auf erneuerbaren Energien beruhende Deckung des Strombedarfs der Bundesrepublik erreichbar wäre.
Klingt doch gut.

Wir erinnern uns doch sicher noch an die verzweifelten Bemühungen der schwedischen Regierung, umweltschonende und klimaneutrale Ersatzkapazität für die stillzulegenden Kernkraftanlagen zu finden. Obwohl Schweden je etwa 50 % seines Strombedarfs aus Wasser- und Kernkraft deckt und einen freundlich gesinnten Nachbarn Norwegen hat, war da nichts zu holen. Das war vor wenigen Jahren.

Norwegen wird seine Landschaften nicht für die Stromproduktion anderer Länder zur Verfügung stellen, sondern gerne Gas und Öl aus der Nordsee verkaufen.

Zweitens erwähnt Herr Eisenbeiß die Notwendigkeit, die Investitionen in den Offshore-Windenergiesektor und in “intelligente Netze” umzuleiten. Auch das ist ein Wunderding. Niemand hat untersucht, wie das geht und was das wirklich kostet - nicht nur in Euro, sondern auch in Abhängigkeiten und Risiken.

Ein bedeutsames Signal in dieser Sache kann man einer Analyse von M. Hathaway, der Leiterin von Präsident Obamas Cyberspace Policy Review, entnehmen: “Das nationale Intelligente Netz stellt sich als in gefährlicher Weise ungeschützt heraus.” Wir können sicher sein, dass diese Aussage Hand und Fuß hat, denn Frauen sind der Technik gegenüber nüchtern eingestellt. Und Nüchternheit ist, was wir in der Energiepolitik brauchen. Und nicht nur dort.

Dr. Hans-Joerg Wingender, Moembris