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Leserbrief Wenn abends ...

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veröffentlicht 04.02.2011

Dipl.-Ing. Karlheinz Orth

Leserbrief "Wenn abends das Licht ausgeht"
zum SAT. 1-Film "Restrisiko" , FAZ 18. Januar 2011

"Mit Atomenergie ist nicht zu spassen." - wie wahr; aber "ein spannendes Gedankenexperiment" in einem "gutgemachten, intelligent inszenierten Film" zur Abdeckung des allabendlichen Erregungsbedarfs sollte wohl doch noch erlaubt sein.... Und so wird eine Geschichte präsentiert, deren Abläufe jenseits aller Realität liegen (Beispiele zu nennen verbietet die gebotene Kürze dieser Zuschrift) und mit Personen, deren Verhalten völlig unplausibel ist, denn die in der Kerntechnik tätigen Fachleute kennen ihr Metier in all seinen Aspekten.  Was ist an diesem "spannenden, dramaturgisch konsequent konzipierten Film" als "mutig" zu bezeichnen, wenn er  "in diskursiver Hinsicht auf der Höhe der Zeit" die Erwartungshaltung eines Publikums bedient, das üblicherweise nur vom "Gewinnmaximierungsdruck der Energiekonzerne mit gleichzeitiger Reduzierung von sicherheitsrelevanten Investitionen" hören und lesen kann?
Das eigentlich Bemerkenswerte - um härtere Ausdrücke zu vermeiden - ist aber, dass die FAZ diesen Film als "Hoiffnungsschimmer fürs Privatfernsehen" und "hoffentlich als Anstoß" für eine Debatte über die Kernenergie bezeichnet. Was soll bei einer derartig vorbereiteten Debatte herauskommen? Von der FAZ wäre in der Vorschau auf einen Fernsehfilm über ein wichtiges Thema unserer Energieversorgung eine sachgerechte Beurteilung zu erwarten gewesen.
 

Dipl.-Ing. Karlheinz Orth, Marloffstein