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Leserbrief Vorzeitiges Abschalten bezahlt der Stromkunde
von Prof. Dr. Siegfried Niese, Sächsiche Zeitung 19.07.2008

Da der Anteil der Investitionskosten an den Stromkosten bei einem KKW sehr hoch ist, ist es besonders wirtschaftlich, die Laufzeit der KKW zu verlängern. Ein voreiliges Abschalten ist Geldverschwendung und muss letztendlich vom Stromkunden bezahlt werden.

Bei den radioaktiven Abfällen sollte man zwischen den Aktivitätsniveaus unterscheiden. Für schwach und mittelaktive Abfälle steht die Grube Konrad zur Aufnahme bereit. Bis sie dort eingelagert werden, befinden sich diese in Fässern in verschiedenen oberirdischen Abfalllagern bei den Forschungseinrichtungen, KKW oder Landessammelstellen.

Das bei der Wiederaufarbeitung gewonnene Plutonium ist spaltbar und wird Uran zugesetzt, in dem das seltene spaltbare Uranisotop Uran-235 nicht erst angereichert werden muss. Die so erhaltenen Mischoxidbrennelemente werden in gleicher Weise zur Stromerzeugung genutzt, wie die Brennelemente mit angereichertem Uran. Ich sehe keinen Grund, abgebrannte Brennelemente, in denen große Energiereserven verborgen sind, unwiederbringlich endzulagern.

Auch wenn für die Perspektive effektivere Kernkraftwerke z.B. mit Hochtemperaturreaktoren, Brutreaktoren oder Fusionsreaktoren entwickelt werden, sind für den wirtschaftlichen Betrieb der klassischen Druck- und Siedewasserreaktoren Entwicklungsarbeiten noch sinnvoll. Dabei sollten deutsche Wissenschaftler und Ingenieure mitarbeiten und dafür ausgebildet werden.

Prof. Siegfried Niese, Wilsdruff/Sachsen