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Leserbrief Unbedeutendes, ... Anhängsel

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Leserbrief Unbedeutendes, aber lästiges Anhängsel von Dr. Hermann Hinsch,
HAZ 28.12.2009

Zu dem Bericht “Das Zeitalter der Ökoenergien bricht an” vom 12.12.2009

Wer an Öko glaubt, darf kein Anhängsel von Adam Riese sein. In der Mongolei wollen die Chinesen ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 2000 Megawatt bauen, auf einer Fläche von 65 Quadratkilometern. Das ist die doppelte Fläche des Steinhuder Meeres. Bei uns bringen Solaranlagen im Jahresdurchschnitt kaum mehr als 10 Prozent der installierten Leistung, also 200 Megawatt. Um so viel Strom zu erzeugen wie unser Kraftwerk Mehrum mit 750 Megawatt, wäre mindestens die dreifache Fläche nötig, also ein Quadrat von 14 Kilometern Seitenlänge. Wandervorschlag für Ökobegeisterte: in zwei Tagen ums Solarkraftwerk. Windstrom ist Zufallsstrom. Man könnte Strom speichern und hätte dann weitere kräftig zu subventionierende Objekte. Die Nutzung ließe sich dem Windangebot anpassen. Windmüller und Segelschiffer haben das zwangsläufig getan., Heute sind nicht einmal Freizeitsegler dazu bereit. Segeljachten ohne Motor gibt es nicht mehr. Also gehen wir einmal von heutigen Verhältnissen aus. Angenommen, wir hätten so viele Windräder, dass bei optimalem Wind alle anderen Kraftwerke abgeschaltet werden können. Aber im Jahresdurchschnitt bringen die Windräder an Land nur 20 Prozent der installierten Leistung. Die “Reservekraftwerke” erledigen nicht etwa einen Rest, sondern den Löwenanteil. Also 80 Prozent? Das reicht nicht: Die Vollversammlung mit Windstrom wird man für verbrauchsschwache Zeiten vorsehen, sonst hätte man bei gutem Wind in der Nacht eine Überversorgung. Weht der Wind einmal zur Zeit von Verbrauchsspitzen optimal, dann reicht der Windstrom nicht, und die “Reservekraftwerke” müssen auch zum Teil laufen. Die Windenergie ist also ein unbedeutendes, jedoch lästiges -Anhängsel der normalen Stromerzeugung.
Aber auf See weht der Wind viel beständiger, und daher sind die Windparks dort wirtschaftlicher? Nanu, wieso verlangt man dann mindestens 14 Cent für die Kilowattstunde, während an Land 8 bis 9 Cent genügen.

 

Dr. Hermann Hinsch, Hannover