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veröffentlicht 26.04.2011
Dr. Friedrich Löffler
Leserbrief Übereilter Ausstieg bringt irreparable Schäden
Zu ”Ausstieg mit Folgen“ und „Unangenehme Wahrheiten“ FAZ vom 05.04.2011
Dank für Ihre Leitglosse, in der Sie die Kehrseite des vermutlich beschleunigten deutschen Ausstiegs aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie beleuchten. Großer Dank gebührt auch der F.A.Z., dass Professor Kleinknecht zu Worte gekommen ist. Fachleute wie er sollten in der gerade gegründeten Ethikkommission nicht nur an Stelle von Kirchenvertretern oder anderen mit moralischen Fähigkeiten ausgestatteten Persönlichkeiten Platz nehmen, sondern dort ein Mehrfachstimmrecht genießen. Der übereilte Ausstieg, wenn nicht sogar der Ausstieg schlechthin wird für die deutsche Wirtschaft und damit für unser Volk irreparable Schäden nach sich ziehen. Irreparabel deshalb, weil abgewanderte Industrien nicht zurückkehren werden, wenn mit neuen Kernkraftwerken (KKW) in Deutschland wieder konkurrenzfähige ”Edelenergie“ (Strom) verfügbar ist.
Der unvergessene Johannes Groß hatte am 16.04.1999 in der F.A.Z. zu Recht über Deutschlands Sonderrolle geschrieben:
”Es gibt zwei Typen von Einwanderungsländern: Die einen, wie die Vereinigten Staaten legen pedantisch fest, welche Leute sie hereinlassen, ökonomisch und sozial integrieren können. Die anderen, für die es bis jetzt nur ein historisches Beispiel gibt, bevorzugen Zuwanderer, mit denen sie nicht anfangen können, die sie aber wenigstens unterstützen wollen“.
Die Zerstörung des KKW von Fukushima führt zu einem ähnlichen Schluss:
”Weltweit sind in 30 Staaten 440 Kernkraftreaktoren in Betrieb. Ein tragischer Zwischenfall in einem der KKW veranlasste alle Staaten und alle Betreiber, die Ursachen zu analysieren und über noch bessere Sicherheiten nachzudenken. Nur ein Staat handelt sofort. Sieben Werke gehen vom Netz. Danach beginnt die technische und ”ethische“ Überprüfung“.
Vor hundert Jahren hieß es: ”Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“. Die Folgen sind bekannt.
Dr. Friedrich Löffler, Wesseling
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