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Leserbrief Strom aus Österreich für Karlsruhe?
von Dr. Willy Marth vom Okt. 2008

Die Stadtwerke Karlsruhe werben bei ihren Kunden für sogenannten ”Naturstrom”
Zu 100% soll er aus regenerativen Quellen kommen und als Erzeuger nennt
das Büro der Stadtwerke die österreichischen Wasserkraftwerke.
Das lässt verwundern, denn in den Veröfentlichungen der österreichischen
Stromwirtschaft steht folgendes zu lesen:

Die Wasserkraft in Österreich reicht nur etwa zur Hälfte für die
Stromversorgung der heimischen Bevölkerung aus. Erhebliche
Strommengen müssen deshalb von Österreich importiert werden,
vor allem aus den tschechischen Atomkraftwerken Temelin.

Die Reaktoren in Temelin sind von russischer Bauart. Ihr eigenes,
von deutschen Firmen errichtetes Kernkraftwerk Zwentendorf
haben die Österreicher bekanntlich 1977, nach der Fertigstellung,
(angeblich aus Sicherheitsgründen) nicht in Betrieb genommen.

Durch den Export von - vermutlich teuren - Wasserkraftstrom nach
Deutschland und dem Import von - vermutlich billigem - Atomstrom
aus Tschechien mögen für die österreichischen Stromunternehmen
hohe Gewinne entstehen, aber sicherlich kein ”preisgünstiger Naturstrom”
für die deutschen Kunden der Stadtwerke Karlsruhe.

Dr. Willy Marth, Karlsruhe
LESERBRIEF zu Werbung der Stadtwerke KA für ”Naturstrom” in den Badischen Neuesten Nachrichten, Karlsruhe