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Leserbrief Solarstrom soll spätestens ...

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Leserbrief "Solarstrom soll spätestens 2013 billiger sein als Haushaltsstrom"
von Prof. Dr. Helmut Alt, FH Aachen
Leserbrief zu Tagesspiegel vom 26.08.2009: "Sichere Energie für 5 Milliarden Jahre"

Da haben unser Umweltminister Gabriel zusammen mit dem Förderer seines Wunschkoalitionspartners der Grünen, Herr Frank H. Asbeck, im Tagesspiegel vom 26.08.2009 nicht nur Äpfel mit Birnen verwechselt, sondern uns statt Äpfel nun Pferdeäpfel zum Essen vorgesetzt.

Wenn Solarstrom bereits 2013 die Preisparität zu Haushaltsstrom, also dann vermutlich rd. 25 Ct/kWh erreicht haben sollte, wie Herr Asbeck sagt, kann man ja dann alle Förderungen nach dem EEG Gesetz ersatzlos streichen, ohne dass die Branche aufbegehren dürfte.

Die Herren Gabriel und Asbeck verschweigen vorsätzlich die Tatsachen, dass in den 25 Ct/kWh Haushaltsstrom rd. 7 Ct/kWh Netzkosten und weitere rd. 12 Ct/kWh Steuern aller Art stecken, also nur Stromerzeugungskosten von rd. 6 Ct/kWh enthalten sind. Allerdings für Strom der immer bedarfsgerecht verfügbar ist, also auch zu Zeiten, wo die Sonne nicht scheint. Das ist leider zeitlich sogar meist der Fall.

Der energiewirtschaftlich begründete Preisparität für die derzeit rd. 4 TWh Sonnenstrom (rd. 0,7% des jährlichen Strombedarfes) liegt real - infolge verdrängter Brennstoffkosten, bei deutlich unter 2 Ct/kWh. Herr Asbeck müsste der Politik - als Ende der Subventionsbegierde der Branche - den Tag benennen, an dem die Stromerzeugungskosten aus diesen Anlagen die Schwelle von 2 Ct/kWh unterschreitet. Dies ist aus heutiger Sicht wohl nie der Fall, das ist der eigentliche Pferdefuß.

Die Kernkraftwerke könnten da Vorbild sein, die haben bereits nach wenigen Monaten der Inbetriebnahme durch die kostengünstige Stromerzeugung zu rd. 3 Ct/kWh für Grundlaststrom die zuvor erhaltenen Subventionskosten zurück verdient, und alle Subventionen wurden gestrichen. Bei Photovoltaikanklagen mit Stromerzeugungskosten von derzeit 43 Ct/kWh, für Strom der nur verfügbar ist, wenn die Sonne scheint, ist dies auch zukünftig völlig ausgeschlossen. In jedem der 17 deutschen Kernkraftwerke wird im Betrieb pro Tag 1 Million Euro Nutzenstiftung für uns alle erzeugt.

Bei den bisher in Deutschland vorhandenen Solaranlagen ist die Hälfte der Summen-Nennleistung von 5.351 MW nur zu weniger als 10 % der Zeit zu erwarten, Null-Einspeisung immerhin während rd. 50 % der Zeit. Fakt ist, die Wind- und Solaranlagen erfordern für die rd. 7 % der Stromerzeugung in Deutschland eine jährliche Subvention von 7 Mrd. Euro mit weiter stark steigender Tendenz, d. h. diese kosten uns allen täglich 20 Millionen Euro. Dass unser Umweltminister Herr Gabriel bei diesen Zahlen und Tatsachen nervös wird, ist angesichts der Irreführung der Bürger durch die geschönten Darstellungen seines Umweltministeriums bei energiewirtschaftlichen Sachverhalten nicht verwunderlich.

Das Buch von Herrn Asbeck zeigt, wie erfolgreich die Desinformation von Herr Gabriel Wirkung entfaltet hat, es wäre allerdings blamabel, wenn ein auf staatlich gesetzlich initiierter Subventionsbasis erfolgreicher Forstwirt auf dem Fachgebiet der Energietechnik den seit Jahrzehnten in großer Zahl um eine optimale Energiebereitstellung bemühten Wissenschaftlern und Ingenieuren der Branche in unserem Land sagen müsste, wo es zukünftig lang geht.

Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt