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veröffentlicht 30.07.2010
Dr. Ludwig Lindner, Marl
Leserbrief Offshore-Windkraft bereitet Energiekonzernen große Probleme Marler Zeitung 27.07.2010
Ehrliche Berichterstattung? Am Schluss dieses Kurzberichtes ist geschrieben: "Im April 2010 war mit "Alpha Ventus" (Vattenfall/E.ON) Deutschlands erster Offshore-Windpark in der Nordsee in Betrieb gegangen. "Verschwiegen wird, dass bis jetzt bereits die Hälfte der Anlagen aus technischen Gründen versagt haben und aufwendig repariert werden müssen. Über Kosten ist nichts bekannt.
Es sind 6 Windkraftanlagen bei Alpha Ventus betroffen. Die von Areva aufgebauten Getriebegondeln (320 t Gewicht) auf den 148 m hohen Türmen müssen wegen falschen Materials in den Gleitlagern ausgetauscht werden (zu starke Ausdehnung bei Wärmeentwicklung). Der Austausch der Gondeln soll Ende August erfolgen. Für die Arbeiten sind mehrere Tage ruhige See erforderlich und erfordern riesengroße Kranschiffe. Der Reparaturfall zeigt die Achillesferse der Stromversorgung auf hoher See . Er kann die gesamte Offshore Windkraft gefährden. (Welt 14.07.10) Der Vorfall weckt ungute Erinnerungen an die Erfahrungen des dänischen Windkraftkonzerns Vestas mit seinem OffshorePark Horns Rev in der Nordsee: Dort mussten 2004 alle 80 Gondeln mit Kranschiffen demontiert und an Land repariert werden. Über Kosten machte Vestas keine Angaben (Welt 15.06.10). Mit dem einfachen Satz, dass Alpha Ventus in Betrieb gegangen ist, wird den Lesern der Marler Zeitung verheimlicht, welche großen Probleme die Offshore-Windräder bereiten und dass die großtechnische Nutzung der Offshore-Windkraft trotz massiver Subvention durch das EEG (Erneuerbare Energie Gesetz) zweifelhaft ist. Die Marler Zeitung und andere Zeitungen und auch die Medien sollten sich um eine ehrliche Berichterstattung bemühen.
Dr. Ludwig Lindner
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