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Home > Leserbriefe ab 2010 > Leserbrief Milliarden Poker ... veröffentlicht 01.09.2010 Dr. Lutz Niemann Leserbrief zum „Milliarden-Poker um die Kernenergie“, und Energiepolitischer Appell Nachdem auch die Regierungspartei CDU/CSU die Kernenergie nur als Brückentechnologie bis zur Vollversorgung mit grünem Strom sieht und damit eine unhaltbare Position der Grünen übernommen hat, steckt Deutschland in einer Sackgasse. Solarstrom gibt es immer nur bei Sonnenschein, Windstrom gibt es immer nur bei Starkwind, das ist klar für alle Ewigkeiten. Für Kleinanwendungen lässt sich Strom in Akkus speichern sein, aber nicht für Großanwendungen wie die Versorgung Münchens, das besagen die Naturgesetze. So reichen die beiden Stauseen von Kaprun zur Versorgung Münchens gerade ca. 14 Tage, dann wären sie leer. Für den deutschlandweiten Ausgleich einer typischen sechstägigen Windflaute, wie es im Winter immer wieder der Fall ist, müsste man zuvor den Starnberger See (3 km3 Volumen) auf das Niveau der Zugspitze pumpen (20 TWh). Es bleibt auch ein Rätsel der Stromversorgungsunternehmen, warum sie in ihrem energiepolitischen Appell zwar die Notwendigkeit der sicheren Stromversorgung durch Kohle und Kernkraft anerkennen, aber dennoch den Fantasien einer Zukunft durch Erneuerbare nachhängen. Am 16.6.2010 begannen die Russen mit den Bauarbeiten am zwei großen Kernkraftwerksblöcken in Kaliningrad, dem früheren Königsberg. 2016 bzw. 2018 sollen sie fertig sein und Strom für den Export produzieren; wir wissen, welches Land als Empfänger gemeint sein könnte. Nur wissen wir nichts über den Preis des Stroms. Die Emirate am persischen Golf haben vier große Kernkraftwerke in Südkorea bestellt, für 20 Milliarden EURO für Bau einschließlich 20 Jahre Betrieb. Warum machen das wohl diese ölreichen Sonnenstaaten? Jordanien hat mit dem Lieferland Russland Verträge über den Bau von vier Kernkraftwerken unterzeichnet, dsgl. verhandelt die Türkei mit Russland. Überall auf der Welt kümmert man sich um die Zukunft, nur bei uns heißen die Themen Ausstieg, Stilllegung, Rückbau. Wann wird das Licht ausgehen?
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