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veröffentlicht 28.10.2012
Dr. Ludwig Lindner, Marler Ztg. 19.10.2012
Leserbrief Hohe Sicherheitsreserven bei deutschen Atommeilern
Es ist nicht zu vertreten, dass mit einer reißerische Überschrift versucht wird, wieder einmal Angst in der Bevölkerung vor unseren Deutschen Kernkraftwerken zu schüren, die zu den besten und sichersten der Welt gehören. Die meisten Bürger haben inzwischen verstanden, dass die Katastrophe von Fukushima erfolgt ist, weil das Sicherheitsniveau der Reaktoren von Fukushima wesentlich schlechter ist als die deutschen Kernkraftwerke und weil außerdem die japanischen Betreiber und Behörden in unverantwortlichen Weise geschlampt haben- (nachzulesen bei http://www.buerger-fuer-technik.de/body__fukushima_im_vergleich_____.html).
Zum Sachlichen schreibt das Deutsche Atomforum (DAtF) in einer im Internet veröffentlichten Stellungnahme: "Die deutschen Kernkraftwerke - inklusive der abgeschalteten Anlagen - verfügen bei allen im EU-Stresstest unterstellten Szenarien über große Sicherheitsreserven, die über die in Gesetzen, Genehmigungen und Regelwerken festgelegten Mindestanforderungen weit hinausgehen und bereits in ihrer Auslegung sowie in ihrem Ist-Zustand hohe Reserven gegen Ereignisse wie Hochwasser und Erdbeben enthalten.
Nach der Bestätigung der im internationalen Vergleich führenden Sicherheitsstandards der deutschen Anlagen durch die nationale Reaktorsicherheitskommission im Mai 2011 und die Europäische Gruppe der Regulierungsbehörden (ENSREG) im April 2012, sieht das DAtF den sehr guten technischen Zustand der deutschen Anlagen insgesamt durch die Mitteilung der Kommission erneut dokumentiert.
Die in der Mitteilung der Kommission aufgeführten Empfehlungen für die deutschen Kernkraftwerke müssen vor dem Hintergrund der bestehenden und bereits umgesetzten hohen Sicherheitsanforderungen betrachtet werden. So zielt etwa das von der Kommission zugrunde gelegte Kriterium der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEO) für Erdbebensicherheit auf kerntechnische Anlagen weltweit, deren Standorte keinerlei oder nur wenige Daten bzgl. Erdbebenintensitäten aufweisen. Für die deutschen Kernkraftwerksstandorte liegen jedoch detaillierte Erdbeben-Gefährdungsanalysen vor, auf deren Grundlagen die Einhaltung der deutschen Bestimmungen zur Erdbebenauslegung ermittelt wird. Diese Bestimmungen sind wesentlich strenger als der von der Kommission zugrunde gelegte Beurteilungsmaßstab. Die deutschen Kernkraftwerke müssen gegen ein Erdbeben ausgelegt sein, wie es am jeweiligen Standort einmal in 100.000 Jahren vorkommt. Die deutschen Kernkraftwerke liegen in Gebieten mit schwacher seismischer Aktivität und und geringer Intensität.”
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