Google

WWW
buerger-fuer-technik.de
 

Leserbrief Genmais ...

Home > Leserbriefe > Leserbrief Genmais ...

Leserbrief Zum Genmais-Verbot in Bayern von Dr. Ludwig Lindner,
Marl-Zeitung 15.04.2009

Ein Fall von ”German Angst“

Die gentechnisch veränderte Maissorte MON 810 der Firma Monsanto enthält ein künstliches Gen, das gegen die Raupe des Maiszünslers wirkt und damit den Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln unnötig macht. Dabei sollen jedoch auch nützliche Insekten wie Schmetterlinge und Käfer geschädigt werden. Deshalb hat die Bundeslandwirtschafts-ministerin Ilse Aigner ab sofort den Anbau von Genmais verboten. Dabei wird die Pflanze erfolgreich in den USA, Kanada und auch in Spanien, Tschechien, Rumänien, Portugal, Polen und der Slowakei angebaut. Wie steht es in diesen Ländern mit Schmetterlingen und Käfern?

Bundesforschungsministerin Annette Schavan wies darauf hin, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Dezember 2008 keine Bedenken gegen die Sicherheit von MON 810 geäußert habe. Auch das bayerische Landwirtschaftsministerium hat erst am 25. März 2009 eine vom Landtag 2005 in Auftrag gegebene Studie veröffentlicht, die zu dem klaren Ergebnis kommt, dass der Anbau von Genmais unbedenklich sei.

Die Stellungnahme der politischen Parteien ist uneinheitlich und wohl von wahltaktischen Motiven geprägt. CSU und FDP in Bayern und auch die SPD lehnen den Genmais ab,die CDU und die FDP auf Bundesebene halten die Entscheidung gegen den Genmais für falsch.
Es ist abzuwarten, wie die EU auf die deutsche Entscheidung reagiert und ob Monsanto klagt.
Die Angst der Verbraucher vor genveränderten Lebensmitteln ist doch unbegründet. Sämtliche Nahrung enthält Gene und das wird doch alles im Magen verdaut. Oder gibt es Belege, dass genveränderte Pflanzen oder Fleisch von Tieren, die mit Genmais gefüttert wurden, schädlich für uns Menschen sind ?

Hierzu auch ein früheres Zitat von Seehofer: Er beteuerte, kein Problem mit dem Verzehr von Nahrungsmitteln aus genveränderten Pflanzen zu haben - weil das nachgewiesenermaßen ungefährlich sei.

Mir scheint das wieder ein typischer Fall von "German Angst" zu sein.

Dr. Ludwig Lindner