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Leserbrief Gabriels schwieriges Geschäft mit der Wirklichkeit von Dr.Tilmann Reichelt im Handelsblatt am 09.06.09
Wie Sigmar Gabriel oberlehrerhaft Professor Hans-Werner Sinn abkanzelt, ist schon abenteuerlich. “Ausgerechnet der Bundesumweltminister, der bei seinem Eintreten für die "Energiewende" technisch-naturwissenschaftliche und volkswirtschaftliche Belange immer wieder großzügig nicht zur Kenntnis nehmen will.
In spätestens drei Jahren soll die Photovoltaik so kostengünstig sein wie Strom aus Kohle, Kern- und Wasserkraft (die Netzparität). Noch sind wir davon weit entfernt und wer jemals naturwissenschaftliche Forschung betrieben hat, weiß, wie schwierig, ja eigentlich unmöglich Prognosen sind. Die Probleme z. B. bei der Kernfusion, der Wasserstofftechnologie oder den Brennstoffzellen belegen das zur Genüge. Gabriels Aussage kann daher nur bedeuten, dass er unseren Strom aus den bewährten Energieträgern solange verteuern will, bis “der Solarstromvom Dach billiger ist als der Strom aus der Steckdose ". Zur Erinnerung: die Gestehungskosten für Solarstrom sind ungefähr 15 mal so hoch wie die für Strom aus Kohle, Kern- oder Wasserkraft!
Konsequenzen für die Volkswirtschaft, die Arbeitsplätze und den Industriestandort Deutschland scheinen ihn nicht zu interessieren.
Man kann mit einer falschen Energiepolitik eine ganze Volkswirtschaft zu Grunde richten - Herr Gabriel arbeitet fleißig daran.
Dr. T. Reichelt
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