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Leserbrief Energiepolitischer Appell

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veröffentlicht 01.09.2010

Dr. Lutz Niemann

Leserbrief Energiepolischer Appell, Mut und Realismus für Deutschlands Energiezukunft
abgedruckt in DIE WELT vom 21.08.2010

Es ist erfreulich, wenn respektable Persönlichkeiten aus der Führungsetage unseres Landes inzwischen erkannt haben, dass es ohne Kernkraft und ohne fossile Kraftwerke keine Stromversorgung geben kann. Allerdings hat der Bürger Verständnisschwierigkeiten: Da wird die geplante Brennelementesteuer getadelt, die mit ca. 0,4ct/kWh zu Buche schlagen wird. Desgleichen die Stromsteuer, die inzwischen 2,44ct/kWh einschließlich MwSt als Steuer auf Steuer ausmacht (errechnet aus meiner Stromrechnung 2009). Nicht störend scheint der Anteil am Strompreis zu sein, der den Namen EEG- und KWKG-Zulage trägt, obwohl dieser inzwischen 2,59ct/kWh einschließlich MwSt als Steuer auf Zulage beträgt (erfragt bei meinem EVU). Sogar ein Wachstum dieses Postens scheint auf Wohlwollen zu stoßen. Warum dieser Unterschied in der Beurteilung? Die Brennelementesteuer und Stromsteuer kassiert der Finanzminister, das ist offenbar zu kritisieren – die Zusatzkosten für die Erneuerbaren kassieren Geldanleger, das wird offenbar akzeptiert. Einige Millionen Geldanleger mit sehr viel Geld (aus der Führungsetage von Politik und Wirtschaft unseres Landes?) im Vergleich zu einigen zig Millionen Normalbürgern, die dafür zahlen müssen – wo bleibt da das soziale Gewissen?

Die „regenerative Energiewende“ wird Deutschland in den Abgrund treiben, denn es ist eine Irrlehre. Solarstrom gibt es immer nur bei Sonnenschein, Windstrom gibt es immer nur bei Starkwind, damit kann die Zukunft nie gestaltet werden, auch das gehört zum Realismus der Energiezukunft. Und Strom wird immer nur für Kleinanwendungen zu speichern sein, das besagen unerbittlich die Naturgesetze, auch wenn noch so wohlklingende Worte aus grünem Repertoire zum zukleistern der Realität erfunden werden.

Dr. Lutz Niemann