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Leserbrief Der Anti-Atom-Feldzug des Umweltministers Gabriel von Prof. Dr. Helmut Völcker, FAZ 22.09.2009
Zu “Gabriels Feldzug “ von Andreas Mihm (FAZ vom 11.09.20909): Die unablässigen, krampfhaften Bemühungen von Bundesumweltminister Gabriel zur Diskreditierung der Kernkraftnutzung in Deutschland hat Andras Mihm in seinem Beitrag treffend als Feldzug der Rampensau im SPD-Wahlkampf charakterisiert- Gabriel scheut als zuständiger Minister für Sicherheitsfragen des friedlichen Einsatzes der Kernenergie nicht vor Halbwahrheiten, Verdächtigungen und Übertreibungen zurück, um Ängste zu schüren und dem politischen Gegner üble Machenschaften zu unterstellen. Dabei verschweigt er, dass die Standortwahl Gorleben schon während der Regierung unter dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Helmut Schmidt - übrigens noch heute ein Befürworter der Kernenergie - getroffen wurde und dass von Anbeginn die Erkundungen ergebnisoffen durchgeführt wurden, wie das ein seriöses wissenschaftlich-technisches Vorgehen gebietet. Noch heute bevor eine abschließende Beurteilung des Salzstocks auf seine Eignung möglich war, hat Bundesumweltminister Trittin aus der rot-grünen Regierung durch ein zehnjähriges Moratorium die laufenden Erkundungsarbeiten ohne stichhaltige Gründe - in einem Akt der Willkür - unterbrochen. Nun möchte Gabriel seinen Amtsvorgänger in seinem Anti-Kernenergie-Eifer noch übertreffen, indem er das Projekt Gorleben für tot erklärt. Zur Anti-Kernenergie-Kampagne Gabriels gehört übrigens auch der kürzliche Besuch des Ministers zum vor dreiundzwanzig Jahren havarierten Kernreaktor Tschernobyl, wohl wissend, dass dieser Reaktortyp außerhalb der Sowjetunion niemals eingesetzt worden ist und mit deutschen Kernkraftwerken sicherheitstechnisch nicht gleichzusetzen ist. Auch für diesen Ausflug gab es nur ein Motiv, mit Schreckensbildern Ängste zu verstärken.
Prof. Dr. Helmut Völcker, Essen
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