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Leserbrief Angstmache und Unsinn ...

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veröffentlicht 01.06.2012

Dr. Ludwig Lindner

Leserbrief Angstmache und Unsinn aus dem MPI Mainz

"Peter Kafka" <drpkafka@netcompany.at> schrieb: 

Offener Brief an Herrn Prof. Lelieveld, Max Plank Institut, Mainz

Sehr geehrter Herr Prof. Lelieveld,
Ihre Veröffentlichung im Namen des Max Planck Instituts: ”€žGlobal risk of radioactive fallout after major nuclear reactor accidents” hat in der Presse unter dem Titel: ”Atomarer Super-GAU droht alle zehn bis 20 Jahre” Beachtung gefunden. Sie sehen hier ja wieder deutlich, wie aus Ihrer statistisch falschen Berechnung der Häufigkeit einer Cäsium 137 Freisetzung (die zu keinem  realen Gesundheitsproblem führt) ein Bürgerschreck aufgebaut wird. Insoweit tragen Sie Mitverantwortung für die Pflege und den Ausbau des Angstsyndroms vor Radioaktivität, v. a. in der deutschen Bevölkerung.
Das war Grund für mich, die Kommentare und die Kritik dazu Ihnen zu überbringen und in den öffentlichen Raum zu stellen.
Nach gängiger Praxis sollte Ihnen wegen diesem zitierten Papier nicht nur das Doktorat sondern auch die Professur aberkannt werden. Der Grund ist einfach. Sie kennen entweder nicht oder Sie ignorieren die strengen Regeln seriöser wissenschaftlicher Statistik.
Stichworte zu den strengen Regeln sind: Bildung einer homogenen Grundgesamtheit und Ziehung einer genügen großer Stichprobe. Ersparen Sie es mir, die Hintergründe dazu und die Wirkung bei Verletzung dieser Regeln Ihnen nahe zu bringen.
Beides haben Sie (und Ihre Mitautoren) sträflich ignoriert. Damit ist Ihre Veröffentlichung pseudo-wissenschaftlicher Müll, der im Nirwana des Internets hoffentlich baldmöglichst untergeht.
Für Ihren weiteren Berufsweg habe ich die Befürchtung, dass Sie es fertig bringen, z. B. die Wurm-Information aus weltweit angebauten Früchten “€žzusammen zu rühren”, um folgende Aussage zu treffen: “Wie ist die Häufigkeitsverteilung  von Würmer n in deutschen Ãpfeln aus den verschiedenen Anbaugebieten in (D)?”.
Wenn Sie schon aus förderungspolitischen Überlegungen beim Max Planck Institut in Garching Ihr meteorologisches Ausbreitungsmodell bewegen wollen, liefern Sie doch dem Klima-Guru Prof. Schnellnhuber in Potsdam die Berechnung der CO2 Dosis-Verteilung auf Grund der zunehmenden CO2 Freisetzung aus deutschen Kraftwerken, angezettelt durch das planwirtschaftliche Geschäftsmodell der Energiewende der Bundesregierung.
Ich bin mir sicher, dass die kommende mittlere CO2 Dichte pro Flächeneinheit, in Deutschland Weltrekord wird. Sie müssen allerdings dazu Ihr Modell verfeinern, um alle Emittenten aus den vielen konventionellen Kraftwerken zu berücksichtigen. Die CO2 Freisetzung aus der großen Anzahl von Premium-Fahrzeugen können Sie als CO2 Grundlast führen. Die CO2 Zunahme auf Grund der von Frau Dr. Merkel verordneten 1 Mio. Elektrofahrzeugen müssen Sie aber berücksichtigen. Ebenso die Zunahme durch die propagierte Holzverbrennung und die Herstellung der Hausisolierungen. Wenn  Ihr Modell es hergibt, können Sie auch die Zunahme der Kaminfeuer bei den VIP’s berücksichtigen. Abziehen dürfen Sie die in Konkurs gegangenen Firmen der Solarbranche als CO2 Emittenten. Diese Firmen können keine Klimaschädlinge mehr sein.
Mit Ihrem Papier sind Sie Steigbügelhalter geworden für die östliche Prägung der neuen Planwirtschaft, vertreten durch Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel, im Rahmen der zur Chefsache erklärten Energiewende.
Mit freundlichen Grüßen
Feffernitz, 24. Mai 2012
Dr. techn. Peter Kafka
Habeintenweg 129
A-9710 Feffernitz
Tel.: ++43 (0) 720 350 335
Fax: ++43 (0) 720 350 336
Mobile: ++43 (0) 660 655 2600
email: drpkafka@netcompany.at

    Sehr geehrter Herr Kollege Lelieveld,

    ich habe mir Ihren  kontrovers diskutierten Artikel angesehen, weil mich interessierte, was denn nun aus dem meiner eigenen Fakultät verbundenen und benachbarten Institut veröffentlicht wird.

    Wahrend die Kapitel über Ihre Modellrechnungen zu Luftbewegungen Ihr Forschungsgebiet sind und interessante Einsichten - vielleicht nicht ganz neue - vermitteln, sind die Äußerungen über Wahrscheinlichkeiten, Häufigkeiten und über Strahlenexposition und deren biologische Wirksamkeit eher die eines  Laien - oder eines politisch engagierten Journalisten. Mir sind jedenfalls keine einschlägigen Arbeiten von Ihrer Seite zu diesen Themen bekannt.

    Wenn man die gerade jetzt von den wirklichen Experten (70 Wissenschaftler von UNSCEAR und unabhängig von der WHO) veröffentlichten Ergebnisse (Fukushimas doses tallied, Nature 485, S.423-424, 2012) über die minimale Gesundheitsgefährdung der Menschen durch den Fukushima-Unfall zum Vergleich heranzieht, so wird evident, wie naiv Ihre Annahmen waren. Sorgen bereitet den Experten eher die traumatische Belastung der Bevölkerung um Fukushima.

    Vor diesem Hintergrund ist es sehr merkwürdig, wenn Sie in Ihrer Fig. 9 (Seite 4255) die Strahlenexposition von Tschernobyl auf die Landkarte von Fukushima projizieren und so die Exposition dort verzehnfachen gegenüber dem wirklichen Wert  - geradezu zynisch dort Angst verbreitend, wo es wenig Ursache dafür gibt.

    Mit freundlichen Grü0en
    Konrad Kleinknecht

    Prof. K. Kleinknecht Tel.+49-6131-3922893
    Institut für Physik  FAX +49-6131-3925169
    Staudingerweg 7
    Universität Mainz
    D-55099 Mainz Germany
    email:Konrad.Kleinknecht@uni-mainz.de


    Der Artikel von Prof. Lelieveld ist veröffentlicht bei:
    http://www.mpic.de/Der-nukleare-GAU-ist-wahrscheinlicher-als-gedacht.34298.0.html

Sehr geehrter Herr Dr. Kafka.

danke für Ihre Initiative und Ihren Brief. Es ist schlimm, was man mit Statistik alles anstellen kann. Zu der Statistiklüge siehe auch den Leserbrief meiner Frau http://www.buerger-fuer-technik.de/body_leserbrief_ratselhafte_madchen.html 
MfG   Ludwig Lindner
Liebe Mitstreiter,

lassen Sie sich nicht verunsichern, dass gestern in den Meldungen steht, "..ein Mainzer-Institut bewertet die Sicherheit von KKW’s derweil kritischer: Alle 10-20 Jahre ist mit einem GAU weltweit im statist. Mittel zu rechnen." Die damit gemeinte Kernschmelze ist Auslegungsstörfall z.B. beim EPR und damit beherrschbar. - Hätte man somit Ende der 80-er und 90-er Jahre nicht die Stimmung gegen KKW’s (in Deutschland und anderswo) geschürt, so wurden mögliche Bauanträge in Deutschland für den EPR verhindert, der ältere KKW’s hätte ersetzen können (z. B. in Deutschland). - Weiterhin hätte der Ho chtemperaturreaktor seine Blütezeit eröffnen können, der überhaupt keine Kernschmelze kennt wg. seiner inhärrenten Sicherheit.

Somit sind letztendlich KE-Gegner diejenigen, die höchste Sicherheit verhindern und GAUs für ihre Zwecke instrumentalisieren - und dies sollte man ihnen auch immer "ins Gesicht" sagen.

Somit frohe Pfingsttage
Helmut Keutner
Prof. H. Keutner, BeuthHS Berlin

Betr.: Pressemitteilung des MPI vom 22.05.2012: Der nukleare GAU ist wahrscheinlicher als gedacht
Ich bin tief bestürzt über so viel Unsinn in einer Pressemitteilung der anerkannten Max-Planck-Gesellschaft. Wie tief ist das wissenschaftliche Niveau beim MPI für Chemie in Mainz gesunken, dass solch unsachliche und fabrizierte Ergebnisse als offizielle Pressemitteilung herausgegeben werden. Einerseits findet man auf den Webseiten der MPG die Stellungnahme des Wissenschaftsrats zu Plagiatsaffären und zur Qualitätssicherung bei Promotionen. Auf der anderen Seite publiziert der Institutsleiter eines MPI solch unwissenschaftliche konstruierte Panikmache?
Man könnte hier durchaus mit Berechtigung argumentieren, Schuster bleib bei deinen Leisten, wenn der Herr Atmosphärenforscher sich in einer äußerst befremdlichen und wissenschaftlich höchst fragwürdigen Herangehensweise mit der Berechnung eines industriellen Risikos befasst. Von mathematisch solider Wahrscheinlichkeitsrechnung scheint man in der Atmosphärenforschung offensichtlich noch nichts gehört zu haben, denn die Elite deutscher Forschung vergewaltigt geradezu rein rechnerische Werte einer relativen Wahrscheinlichkeit mit Laufzeiten, Anzahl von Installationen und reißt sie hier aus dem Zusammenhang, um ein völlig absurdes Ergebnis zu fabrizieren. Hier ist der GAU als Größter Anzunehmender UNSINN eingetreten; und die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas bei der MPG passieren könnte wurde klar unterschätzt. Kontrollorgane scheinen jedenfalls bei der MPG zu fehlen.
Vielleicht ist die zitierte einfache Rechnung , die Herr Lelieveld anstellt, schlicht zu simpel. Bereits ein Abiturient mit Basiswissen in der Wahrscheinlichkeitsrechnung hätte dem Herrn Professor helfen können. Vielleicht sollte der Herr MPI-Direktor sich auch nicht berufen fühlen, eine Aussage über Kerntechnik zu treffen, von der er offensichtlich nur unzureichende Kenntnisse hat. So jedenfalls bleibt ein fader Geschmack von Panikmache, die die MPG als Gesamtheit wissenschaftlich diskreditiert. Chemie ist eine exakte Wissenschaft, zu mindestens war es das einmal, als ich es studiert habe.
Bei der gegebenen gesellschaftlichen Dringlichkeit der Erforschung des Klimawandels sollte sich die Atmosphärenforschung im Mainzer MPI wohl eher hervortun. Ich denke da gibt es mehr als genug zu tun, anstatt solche Milchmädchenrechnungen an die Presse zu geben. Oder muss man sich vielmehr fragen, ob die Klimarechnungen deren Auswirkungen wir unsere Industriegesellschaft zu unterwerfen versuchen, auch auf solchen Milchmädchenrechnungen basieren und am Ende auch solch ausgemachter Unsinn sind.
Mit besten Grüßen
Dr. Andreas Kronenberg
Dr. Ludwig Lindner