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Dioxin-Skandal

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veröffentlicht 06.02.2011

Dr. Armin Boebel, Marl vom 17.01.2011

Dioxin-Skandal

Als Grenzwert bei giftigen Stoffen wird 1 Hundertstel des NOEL (No observed effect level, d. h. die Konzentration des untersuchten Stoffes im Tierversuch, bei dem keine Wirkung mehr nachzuweisen ist) festgelegt, bei kanzerogenen Stoffen 1 Tausendstel.
Bei einer Überschreitung des Grenzwertes um das 2 oder 4-fache ist man daher immer noch weit vom NOEL entfernt (da müsste der Grenzwert um das Hundertfache bzw. Tausendfache überschritten werden). Manchmal liest man auch ”der Grenzwert wurde um 50% überschritten“ – Wahnsinn, statt 1 pg 1,5 pg! –

Dioxin ist heute als krebserregend eingestuft Man hat daher den Wert auf das 1 Tausendstel, entsprechend 1 Pikogramm/kg (0,000 000 000 001 g) festgelegt.

Zur Anschaulichkeit: 1 Pikogramm entspricht der Konzentration von einem Stück Würfelzucker im Starnberger See. -

  • Es gibt 75 verschiedene Dioxine. Das giftigste ist das sog. Seveso-Dioxin (TCDD = 2.3.7.8-Tetrachlorodibenzo-para-dioxin).
  • Im Tierversuch zeigt sich, dass Meerschweinchen 1000 x empfindlicher sind als Hamster (Ermittlung der LD50). Ausschlaggebend war die Untersuchung von Ratten – Welchem Tier entspricht der Mensch?-
  • Dioxin entsteht bei der Verbrennung von chlorhaltigen mit organischen Substanzen (z.B. Holz), ist daher überall im Boden vorhanden.

Es lässt sich daher gar nicht vermeiden, dass man bei der täglichen Nahrungsaufnahme auch Dioxin zu sich nimmt. Man hat dazu einen Toleranzwert festgelegt:

Der sog. DTA-Wert (Duldbare Tägliche Aufnahme) gibt die Menge an, bei der man sicher ist, dass keine Gesundheitsgefahren bestehen. Interessant ist die unterschiedliche Bewertung der verschiedenen Behörden. Aus einem Artikel der Wochenzeitung „Die Zeit“ von 1991 sind die folgenden Werte entnommen:

 

Land

Behörde

DTA (pg/kg)

DTA (pg/70 kg)

USA

EPA

0,006

0,42

 

FDA

0,06

4,2

Deutschlsnd

BGA

1

70

Niederlande

 

4

280

International

WHO

10

700

Unschwer zu erkennen, dass da Politik im Spiel ist

Ein interessanter Vergleich:
Würde man Alkohol so wie Dioxin bewerten, dürfte man nur alle 12 Jahre ein Bier trinken!

Übrigens

  • Die Fettsäuren, die bei der Biodiesel-Herstellung anfallen, kommen aus natürlichen Ölen, Palm-, Soja-, Rapsöl.
  • Die sog. ”Technische Fettsäure“ aus der Biodiesel-Herstellung hatten nahezu Lebensmittelqualität –
  • Bei der Biodiesel-Herstellung entsteht kein Dioxin.

Nicht vergessen sollte man auch das Dioxin im Ei, das 2005 durch die Medien ging. Damals kam als Kuriosum heraus, dass ausgerechnet in den Bio-Eiern Dioxin gefunden wurde, nicht jedoch in den ”Käfig-Eiern“. Auch damals gab das UBA zu Recht bekannt, dass beim Verzehr der Eier keine Gesundheitsgefahr besteht.

Aber was wäre die Berichterstattung wert, wenn es keine Katastrophen mehr gäbe. Da hätten auch manche Politiker keine Chance Aktionismus zu zeigen.