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veröffentlicht 07.04.2012

Günter Hahn, Marler Zeitung vom 29.03.2012
Betr.: Energiewende in Deutschland

Die Energiewende widerspricht den Interessen eines Industriestaates

Der Beschluss der Bundesregierung ist eine unüberlegte, panikartige Entscheidung, die den Interessen eines Industriestaates widerspricht.

Der Anlass:
1. Tschernobyl. In der damaligen UdSSR wurden alle Atomkraftwerke “nur” mit zwei Kühlsystemen betrieben. Bei der Reparatur eines Kühlsystems nur mit einem System. Das AKW weiter zu fahren, ist eine Verbrechen an der Menschheit und gehört vor Gericht. Denn bei einem Ausfall des Systems ist ein “Gau” unvermeidlich.

2. Fukushima. Dieses AKW wurde schlampig und dilettantisch geplant und betrieben. Die Naturgewalten und Sicherheiten wurden völlig falsch beurteilt. Wie kann man Notstromaggregate ungesichert einbauen? Warum wurde eine in der BRD in den 80er Jahren entwickelte Technik “Kühlsysteme für KKWs ohne Strombedarf” nicht eingebaut? Ich habe an der Entwicklung als Detailkonstrukteur mitgearbeitet. Diese Systeme waren als zusätzliche Sicherheit für den schnellen Brüter in Kalkar und den Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop gedacht. Ein Prototyp wurde gebaut und auch erprobt. Man kann dieses Kühlsystem auch ohne großen Mehraufwand erdbeben- und tsunamisicher ausführen. Die Reaktion nach dem Tsunami war sehr schlecht. Hätte der Gau vermieden werden können? Höchstwahrscheinlich.

3. AKW’s. Die in der BRD betriebenen AKW’s gehören zu den sichersten der Welt, auch die, die panikartig abgeschaltet werden. Sie sind aber nicht sicher. Auf diese Nachteile möchte ich nicht eingehen. Obwohl in mehr als 30 Jahren mehrere tausend Spezialkräfte für sichere Energie gearbeitet haben und der Industriestaat BRD gesichert wurde, kommt es zu dieser übereilten Abstimmung. Bis 2022 würde hochqualifiziertes Fachpersonal einfach auf die Straße geschickt.

Die deutsche Industrie wäre technisch in der Lage, sichere AKW’s, z. B. Kombiblöcke, bestehend aus einem AKW- und Kohlekraftwerke zu bauen. Bei einer Leistung von 2000 MW würde der CO2-Wert gesenkt und käme somit dem Klimaschutz zugute. Es wären auch neue Überlandleitungen mehrerer 1000 km Länge überflüssig. Diese Kombi-Blöcke könnte man da einrichten, wo sie benötigt werden. Die Politiker werden aber zu Totengräber des Industriestandorte BRD, indem sie bis 2050 nur auf erneuerbare Energie wie Windkrafträder und Solarzellen setzen. Da Solarzellen nur zu ca. 10 % der Zeit Strom erzeugen. D. h. auf den Monat bezogen wird an drei Tagen Strom erzeugt, während an 27 Tagen Heizung und Küche ausfallen (idiotisch).

Eine wirtschaftliche Nutzung ist unmöglich, da selbst bei staatlichen Zuschüssen ein nicht bezahlbarer Strompreis die Quittung wäre. Hat schon jemals einer nachgerechnet, wieviel 1000 km2 Ackerland verloren gehen, während in anderen Erdteilen gehungert wird? Sorgen wir uns um warme Duschen?

Die Landschaft wird verschandelt

Bei den Windkrafträdern mit einer Leistung von 2 MW stehen in ca. 30 % der Zeit die erforderlichen Windstärken zur Verfügung. D. h. auf den Monat bezogen 9 Tage Strom, 21 Tage nichts. Ich weiß, dass es Windräder mit 5, ja sogar 7 MW Leistung gibt. Diese stehen aber, da die erforderliche Windkraft nur zu 8 bis 12 % der Zeit zur Verfügung steht, noch schlechter da. Bei einem Bedarf von ca. 80 000 MW in der BRD wären ca. 150 000 (in Worten: einhundertfünfzigtausend) und mehr Windkrafträder erforderlich. Die Zahl ergibt sich aus der Verfügbarkeit von 30 %, man aber 100 % benötigt. Jetzt stellt sich die Frage: Wo bekomme ich die 70 % Speicherkapazität (bei Solaranlagen 90 ) her? Durch Speicherkraftwerke, wie z. B. der Edersee mit 850 MW? Dies würde bedeuten, dass ca. 100 neue Speicherkraftwerke gebaut werden müssten. Wo haben wir die Täler, die in Stauseen (Ober- und Untersee) umgewandelt werden können? Man kann aber auch Wasserstoff erzeugen und in den Kraftwerken verbrennen. In der heutigen Zeit haben wir nur einen Wirkungsgrad von unter 50 %. Die Zahl der Windkrafträder würde dann auf mehr als 250 000 steigen. Ein Wahnsinn!

Haben Regierungen und Abgeordnete im Bund und auch in den Ländern schon einmal überlegt, was mit der Natur und der Umwelt geschieht, wenn diese Menge an Windkrafträder unsere Landschaft verschandelt? Müsste sich der Bund - Bund für Umwelt und Naturschutz - nicht in UNVV - Umwelt und Naturvernichtungsverein - umbenennen?

Einige Beispiele: In Schleswig-Holstein waren in den vergangenen Jahren ca. 20 % Ausfälle bei dem deutschen Wappenvogel, dem Seeadler, durch Flügelschlag zu beklagen. Wann sind alle ausgerottet? Was passiert mit unserer Vogelwelt? Wird sie vernichtet? Werden unsere Kinder und Enkelkinder auf das Zwitschern verzichten müssen? Wie Jäger berichten, hält sich in der Nähe von Windkrafträdern kein Wild mehr auf.

Werden Milch und Milchprodukte teurer, da die Kühe in der Milchleistung nachlassen? Was macht Herr Balkenhohl mit den Dressurpferden, wenn diese nach dem Weidegang Lektionen vergessen haben? Wie reagieren Fischschwärme und sonstige Meeresbewohner auf die geplanten Windparks? Wie werden die Industriekapitäne entscheiden, wenn keine sichere Energie mehr zur Verfügung steht? Werden sie abwandern? Wie viele Arbeitslose wird es geben? Wo bleibt der Widerspruch? Warum keine objektive Betrachtung durch Journalisten und Fachleute?

Die vier großen EVUs schweigen, aber es wurden Klagen eingereicht. Wenigstens etwas. Im Jenseits wird sich sicher einer die Hände reiben, dass endlich aus der Industrienation BRD ohne fremdes Zutun ein Agrarland wird. Wir sprechen hier von Herrn Morgenthau. Aber trotz alledem gibt es noch einen Vorteil: Der Zustrom von Migranten wird abnehmen, da die BRD nicht mehr interessant sein wird.