Google

WWW
buerger-fuer-technik.de
 

Die deutsche Atomangst ...

Home > Kernenergie ab 2010 > Die deutsche Atomangst ...

veröffentlicht 08.11.2011

Dr. Ulrich Leuchs, Lindlar
FAZ vom 04.11.2011

Die deutsche Atomangst verdoppelt die Kosten

Der Beitrag “Klimaschutz verdoppelt Kosten für Haushalte” und die Glosse “Klimakostenrechnung” (FAZ vom 25.10.2011) bespricht ein Strategiepapier der EU-Kommission, das für das Jahr 2030 “erschreckend” hohe Strompreise für Europa prognostiziert.
Als Hauptgrund für die hohen Strompreissteigerungen wird eine zu erwartende Abwendung der EU von Kernenergie mit Hinwendung zu erneuerbaren Energien angedeutet. Unter solchen Umständen sind hohe künftige Strompreise in Europa verständlich.
Nicht verständlich ist aber, dass die Kosten einer möglichen europäischen “Energiewende” als Kosten für den Klimaschutz dargestellt werden. Wer Atomkraftwerke durch Solar-, Wind- oder Biomassekraftwerke ersetzen will, schützt nicht das Klima, sondern schadet ihm sogar, da Letztere im gesamten Wertschöpfungsprozess deutlich klimaschädlicher sind als die Atomenergie. Das gilt erst recht, wenn (wie in Deutschland) Kohle- und Gaskraftwerke parallel betrieben werden müssen, um bei Windstille und Dunkelheit die Versorgung sicherzustellen.
Auch wenn es nicht dem Zeitgeist entspricht: Die Kosten, die durch das Ersetzen von Atomenergie durch erneuerbare Energien entstehen, kommen nicht dem Klimaschutz zugute. Sie helfen nur, die Atomangst insbesondere der Deutschen zu überwinden. Daher sollte die Überschrift des Beitrages eher lauten: ”Atomangst verdoppelt Kosten für Haushalte”.

Dr. Ludwig Lindner