|
Home > Themen > Energie > Bayrische Energiepolitik
Eckpunkte der bayerischen Energiepolitik (www.energiekongress-bayern.de) Bericht zum “Energiekongress der Bayerischen Staatsregierung“ vom 04.06.2008, aufgeschrieben von Dr. Lutz Niemann
Von dem Energiekongress sind drei wichtige Punkte zu nennen:
- Ein uneingeschränktes Bekenntnis der bayerischen Staatsregierung zur Kernenergie. Es ist deren Notwendigkeit für eine sichere Stromversorgung erkannt. Bayern wird unter Führung der CSU für den Erhalt der Kernkraft kämpfen. Anderenfalls werden die Lichter ausgehen, oder es erfolgt die Versorgung aus Kernkraftwerken der Nachbarländer, die aber noch nicht gebaut worden sind.
- Ziel der bayer. Staatsregierung: Verdopplung des Anteiles der Erneuerbaren Energien, dazu Verdopplung des Solarstromanteiles. Bayern ist Solarstromweltmeister, dieses ist der teuerste Strom überhaupt.
- Kernkraftwerke sind die Brücke zu einer erneuerbaren Energiewirtschaft.
Hier einige Worte von mir zu diesen drei Punkten:
- Vollkommene Zustimmung von mir.
- Hier wird der derzeitigen Mode gefolgt, es ist Kritik notwendig. Die Förderung Erneuerbarer Energie ohne Rücksicht von deren Kosten ist falsch.
In der Diskussion habe ich folgende Frage dazu gestellt, in Stichworten: „Bei deutschlandweitem Starkwind wird schon seit etwa 3 Jahren das KKW ISAR 2 auf ca. 70% seiner Leistung abgefahren. Das heißt, wir müssen den billigen Strom abschalten, den teureren Windstrom stattdessen verbrauchen und zusätzlich dafür zahlen. Warum kann unser Land von dieser Handlungsweise profitieren??? Beim Solarstrom in unserem NICHT-SONNENLAND ist es noch schlimmer, unsere vorhandenen billigen Kraftwerke müssen zurück gefahren werden, der ca. 20-fach teurere Solarstrom ist zu verwenden. Bayern ist schon Solarstromweltmeister, ist also schon Weltmeister beim zahlen für den teuersten Strom. Warum profitiert Bayern, wenn es dieses noch forciert? Ferner: Abends geht die Sonne unter! Einige Geldanleger profitieren, alle müssen zahlen – Umverteilung von unten nach oben!“ Frau Ministerin Emilia Müller weniger Meter vor mir sitzend hat sich während meiner Fragestellung umgedreht und mich angeschaut, ich habe sie direkt angesprochen und um Antwort gebeten. Ich erhielt am Ende meiner Frage viel Beifall vom anwesenden Auditorium, einige Teilnehmer haben mich nach Schluss der Veranstaltung angesprochen und Zustimmung signalisiert. Das bedeutet, die Anwesenden waren so wie ich nicht einverstanden mit der Fortsetzung Trittinscher grüner Politik durch die Bayerische Staatsregierung. In den dann folgenden Schlussworten hat mir Frau Ministerin Müller mit keiner Silbe eine Antwort gegeben.
- Das Wort „Brücke“ ist falsch. Es deutet an, dass Kernkraft nur vorübergehend ist, dass die Vollversorgung aller Menschen durch Erneuerbare möglich ist, dass der Umstieg nach Art des Programms der „Energiewende“ daher sinnvoll ist. Diese drei Gedanken sind falsch. Die Technologie der Kernspaltung (Uran und Thorium) ist fähig, die Welt viele Jahrtausende mit Strom zu versorgen. Die ganze übrige Welt hat das verstanden, denn sie baut neue Kernkraftwerke bzw. ist in Vorbereitung darauf.
Meine Notizen aus Rede des Herrn Dr. Johannes Teyssen (Stellv. Vorstandsvorsitzender der E.ON AG)
Die Rede von Dr. Johannes Teyssen mit dem Titel „Perspektiven der deutschen Stromversorgung“ war ein Glanzpunkt des Kongresses. Das hat natürlich seinen Grund darin, dass ich eigene Ansichten bestätigt fand. Ich habe versucht, wesentliche Aussagen zusammenzufassen, um die weitere Diskussion anzuregen:
- Wohlstand und Energieverbrauch sind unmittelbar gekoppelt, es gibt keinen Wohlstand ohne Energieverbrauch. Sinkender Energieverbrauch bedeutet sinkender Wohlstand.
- Die Preise von Erdöl und Kohle steigen, diese können noch ungeahnte Höhen erreichen.
- Es ist an der Zeit, dass in Deutschland zur Energieversorgung die Fantasie weicht und eine Rückkehr zur Realität geschieht. Es sollte Schluss sein mit der Proklamation immer weiterer sich übertrumpfender Ziele, die nicht zu verwirklichen sind (z.B. Meseberger Beschlüsse von 2007, www.buerger-fuer-technik.de .
- Die Stromlücke kommt. Wenn der Kernkraftausstieg weiter geht, ist das ca. 2012 der Fall.
- In Deutschland wird seit längerem jede angekündigte Investition bekämpft und jede gekündigte Investition gefeiert. Das ist schädlich für unser Land.
- Klimaschutz ist zu begrüßen, aber er muss bezahlbar bleiben.
- In Deutschland ist der CO2-Ausstoß bei Bezug auf 1990 gesunken, das hat seinen Grund vor allen Dingen im Zusammenbruch der Wirtschaft in den neuen Bundesländern mit einer Arbeitslosigkeit um 20%. Es kann nicht unser Ziel sein, derartiges in den alten Bundesländern zu wiederholen.
- Der Ausbau des Stromnetzes ist erforderlich, siehe landesweiter Zusammenbruch der Stromversorgung vom 4.11.2006.
- Der intelligente Stromzähler (smart metering projekt) sollte kommen.
- Das Projekt Irsching 4 mit der neuen Gasturbine und ca. 60% Wirkungsgrad ist ein Glanzpunkt, kann aber niemals die Kernkraft in Bayern ersetzen.
- Das Elektroauto für kurze Strecken muss kommen.
Dr. Lutz Niemann
|
|