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Argumente gegen die Solarstromerzeugung von Dr. Lutz Niemann vom 05.08.2008
- Solarstrom soll nach dem Konzept der Energiewende von Rot-Grün dazu beitragen, den Kernkraftstrom zu ersetzen. Das geht nicht, denn die Kernkraft liefert Grundlaststrom, 8760 Stunden im Jahr. Solarstromanlagen können keinen Grundlaststrom liefern. (Wir machen das Licht erst dann an, wenn die Sonne unter geht).
- Die überall zu findenden Formulierungen der Art: “...versorgt schon xyz Haushalte“ sind falsch, denn die Haushalte brauchen immer Strom, auch wenn die Sonne nicht scheint.
- Solarstromanlagen liefern nie die Nennlast, sie benötigen ebenso wie Windräder immer ein Schattenkraftwerk zur Unterstützung, um den fehlenden Rest bis zur Nennlast zu ergänzen.
- Solarstrom ist mit ca. 50ct/kWh sehr teuer und es verdrängt bei Sonnenschein den normalen billigeren Strom aus dem Netz. Es bringt damit nur zusätzliche Kosten ohne jeglichen Nutzen, denn bei Sonnenschein muß der immer zur Verfügung stehende billigere Strom zurück gefahren werden, und stattdessen laut Energie-Einspeisegesetz (EEG) der teurere Solarstrom verwendet werden. Das ist unsinnig!
- Da niemand bereit ist, Strom für 50ct/kWh in der Erzeugung zu kaufen, werden die Zusatzkosten – in 2007 1,55ct/kWh in Holzkirchen für EEG, KWKG + anteilige MwSt – allen Stromverbrauchern auferlegt. Diese Zusatzkosten werden verschwiegen, sie sind nicht explizit auf der Stromrechnung aufgeführt (s. Punkt 10).
- Solarstrom wird nie wirtschaftlich, schon jetzt ist die Einspeisevergütung auf 20 Jahre festgeschrieben mit Beträgen, die weit über den Preisen aller anderen Arten der Stromerzeugung liegen.
- Mit Solarstrom wird heute von den Betreibern der Anlagen ein legales Geschäft auf Kosten aller anderen Stromverbraucher betrieben. Es geht diesen Leuten nicht um die Stromerzeugung, sondern es geht um Geld: Die Betreiber der Anlagen speisen ihren Strom ins Netz ein und erhalten für die Erzeugung eine Vergütung von ca. 50ct/kWh. Für ihren Eigenverbrauch kaufen sie ihren Strom aus dem Netz zurück und bezahlen dafür einen Preis von 20 ct/kWh. Eine so handelnde Volkswirtschaft kann nicht überleben. (Vergleich mit den Gurken in der DDR: Mein Bekannter war Gärtner und lieferte damals in der DDR die Gurken für 1 DM an den staatlichen Konsumladen. War die Ernte zu wenig, ging er vorn in den Laden und kaufte seine eignen Gurken für 30 Pfennige zurück, um diese erneut wieder anzuliefern, eine Kreislaufwirtschaft besonderer Art, die mit zum Zusammenbruch der DDR in 1989 beitrug.)
- In 2007 wurden 1100 MW neu installiert in Solarstromanlagen in Deutschland. Diese bringen unserer Volkswirtschaft Kosten von rund 440 Mill. EURO pro Jahr als Einspeisevergütung. Das Geld fließt in die Taschen der Betreiber. Über die garantierten 20 Jahre summieren sich die Folgekosten auf rund 8,8 Mrd. EURO, wohlbemerkt nur für die in 2007 neu errichteten Anlagen. Und die weiteren Kosten der Stromversorger für Schattenkraftwerke und Netzanbindung sind noch nicht dabei. (Dazu weitere Zahlen unter www.buerger-fuer-technik.de, Punkt 1.4)
- Die 1100MW Neuinvestition in 2007 führen zu Steuermindereinnahmen von 2 bis 3 Mrd. EURO, denn die Investitionskosten können steuerlich geltend gemacht werden. Es handelt sich um Steuersparmodelle für reiche Leute. Sind zu wenig Steuern in der Staatskasse, müssen an anderer Stelle andere Steuern erhöht werden, z.B. die MWSt. (An meinem Wohnort in Holzkirchen gibt es ca. 70 private Betreiber, deren Anlagen haben im Mittel 31 000 EURO gekostet. Das ist ein riesiger Batzen Geld, nur reiche Leute können das finanzieren. Umverteilung von unten nach oben.)
- Die Kosten von Einspeisevergütung nach EEG und KWKG (das alles hat Trittin „wirtschaftlich gemacht“) plus anteilige MWSt betragen 2007 schon 8,5 Mrd. EURO, ohne jeglichen Nutzen (400 EURO pro Jahr für eine vierköpfige Familie). Kann sich Deutschland angesichts der vielfältigen anderen Probleme (Rente, Pflege, Arbeitslosigkeit, Gesundheitsbereich, Bildung) diesen Luxus leisten?
- Solarstromanlagen sind sehr energieaufwändig, sie verbrauchen durch Bau und beim Betrieb mehr Energie, als sie während der Lebensdauer liefern können. Daher ist es falsch, Solarstromanlagen als Stromquelle zu bezeichnen, es sind Energievernichtungsanlagen (siehe „Energieamortisationszeit von Photovoltaikanlagen“ in www.buerger-fuer-technik.de )
- Die heimische Steinkohle wird plattgemacht, in zehn Jahren soll es vorbei sein, obwohl sie eine kWh Strom das ganze Jahr für rund 4,5 cts liefert. Die Solarstromerzeugung wird weiter gefördert auf 20 Jahre, sie liefert Strom aber nur bei Sonnenschein (ein Zehntel der Zeit des Jahres) für rund 50 cts (den zehnfachen Preis gegenüber Kohle).– Wo bleibt da der Verstand? (Abgedruckt als Leserbrief am 18.12.2006 in DIE WELT)
- Die neueren Fabriken zur Herstellung von Solarstromanlagen befinden sich alle in den neuen Bundesländern, das ist Absicht. Denn da diese Art der Stromerzeugung zu 100-% Subvention erfordert, wird irgendwann der Ruf nach deren Abschaffung kommen. Die Abschaffung subventionierter Arbeitsplätze in einem Gebiet mit 20% Arbeitslosigkeit fällt schwer. Daher wird die Politik eher den Weg des Schönredens, Ignorierens und Beschwichtigens gehen.
- Im Saldo werden keine Arbeitsplätze geschaffen, denn das unnötig verschleuderte Geld fehlt an anderer Stelle, wo dann Arbeitsplätze vernichtet werden. (Budgeteffekt). Etwa die Hälfte der in Deutschland 2007 installierten Solarstromanlagen wurde im Ausland gefertigt.
- Auch Thilo Bode, der 6 Jahre die deutsche Sektion von Greenpeace leitete und dann von 1995 – 2001 Geschäftsführer von Greenpeace International war, wendet sich inzwischen gegen Teile des Energiewende-Programms von Rot-Grün. Er sagt: “Der Solarstrom ist der teuerste regenerative Strom überhaupt. Aus heutiger Sicht wird er niemals mit konventioneller Stromerzeugung konkurrieren können.“ (Leserbrief in taz vom 01.07.2005)
Dr. Lutz Niemann
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