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Angst und  Bedenken

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Angst und Bedenken in Deutschland sind völlig unbegründet
Ludwig Lindner 21.05.2005

Menschen, Fortschritt und unser Planet – Welttag 2005
(People, Progress and Planet-Earth Day 2005)

Lasst uns dieses Jahr daran erinnern, dass Milliarden Menschen immer noch lebensbedrohenden Gefahren ausgesetzt sind
Von Paul Driessen zum Welttag am 22. April 2005

Greenpeace-Mitbegründer Dr. Patrick Moore sagt, dass die Umweltbewegung
ihre Objektivität, Moral und Menschlichkeit verloren hat“

Lasst uns diesen Welttag der Wiederherstellung dieser wesentlichen Tugenden widmen.

Als ich half, den ersten Welttag in meiner Universität 1970 zu organisieren konnte ich niemals davon träumen, diesen noch 35 Jahre später zu feiern oder dass es uns soweit gelingen würde, unsere Umwelt sauber zu halten. Jedoch die Fortschritte sind bemerkenswert.

Nach dem Pacific Research Institute Jahresindex der führenden Umweltindikatoren wurden seit 1976 die Schwefeldioxide in der Luft um 72 %, das Kohlenmonoxid um 76 % und Blei um 98 % reduziert. Die Automobil-Auspuff-Emissionen sind um 95 % des Wertes von 1975 zurückgegangen.

1993 entsprachen 80 % der kommunalen US-Wasserversorgungssysteme den Gesundheits-richtlinien Standards EPA. Vergangenes Jahr galt dies für 95 %.

In den vergangenen 5 Jahren sind unsere Feuchtlandgebiete um ca. 100 km2/Jahr angewachsen, – eine Umkehr nach Jahren der Abnahme. Mit 500 Nestpaaren von Adlern im Jahre 1965 erreichten wir einen Anstieg auf 7.500 heute, einschließend ½ Duzend in dem Flussgebiet, wo ich aufgewachsen bin. Dieses liegt weniger als eine halbe Meile von einer großen Papierfabrik entfernt, deren Abwässer einst die Gegend verseucht haben.

Der Fortschritt seit den „guten alten Tage“ ist noch dramatischer. 1905 war die mittlere US-Lebenserwartung 47 Jahre, heute 78. Wenige Haushalte hatten Elektrizität; stattdessen verursachten Kohle- und Holzfeuer Wolken an Schadstoffen und der mittlere Haushalt erzeugte ca. 22.000 kg Holz- und Kohleasche pro Jahr.

Über 3 Millionen Pferde arbeiteten in den amerikanischen Städten. Sie produzierten 11 Millionen Tonnen Mist und 34 Millionen Liter Urin jährlich. Das meiste blieb auf der Straße zurück oder wurde in die Flüsse geworfen. Während des Sommers war der Mistdunst die Hauptursache für Tuberkulose. Allein in New York City mussten Trupps 15.000 Pferdekadaver jährlich von den Straßen entfernen.

Die Einführung der Automobile hat dies alles geändert. Das bedeutete auch, dass wir gewaltige Mengen Futter und Weiden für die Pferde nicht mehr benötigten. Die moderne Landwirtschaft begann, die Produktion pro Ar zu steigern, und wir waren seit 1910 in der Lage, jährlich 4000 km2 neues US-Waldland hinzuzufügen.

Alles ist natürlich nicht rosig. Z.B. geht die Population des Alaska-Seelöwen zurück, obwohl die genauen Ursachen unklar sind. Aber über alles gesehen – in scharfem Gegensatz zu den düsteren Prognosen einiger Aktivistengruppen und Nachrichten in den Medien – war der Umweltfortschritt stetig, nicht nur in den US, sondern durchweg in der ganzen entwickelten Welt.

So lasst uns feiern! Dank einer Umweltbewegung, die viele dieser Verbesserungen eingeleitet hat, bevor sie ihren moralischen Kompass verlor. Versuchen wir, unsere wirklich verbliebenen ökologischen Probleme von denen zu trennen, die falsch analysiert, übertrieben oder einfach ausgeheckt wurden, um Aktivisten-Tagesordnungen zu befördern.

Es ist sehr wichtig, sich daran zu erinnern, dass unsere verbleibenden Probleme relativ gering sind. Die heutigen wirklich ernsten Gesundheits- und Umweltprobleme sind in den ärmsten Ländern. Darauf sollten wir unsere Aufmerksamkeit richten. Deshalb sollten wir einen jährlichen „Menschheitstag“ haben, sofern wir es schaffen, die unmittelbar anstehenden Probleme über Leben- oder Tod-, die arme Nationen bedrohen, anzusprechen, – besser als uns auf geringere, entfernte, modische, theoretische Probleme auszurichten.

Tatsache ist, dass verarmte Länder wenig zu feiern haben. Zwei Milliarden ihrer Menschen haben noch keine Elektrizität. 4 von 10 indischen Familien, d.h. 150 Millionen Haushalte, haben es nicht. In Afrika unterhalb der Sahara sind es 9 von 10 Familien.

Die Ergebnisse sind weitaus schlechter als nur ohne moderne Haushalte, Krankenhäuser, Schulen, Büros und Fabriken auszukommen. Diese Familien sind gezwungen, Holz, tierischen Dung und landwirtschaftliche Abfälle in unbelüfteten Räumen zu verbrennen. Sie leben mit anhaltenden giftigen Umweltverschmutzungen, die bewirken, dass bis zu 3 Millionen Kinder jährlich an Atemwegserkrankungen sterben.

Und immer noch beschwören radikale Grüne die Gespenster einer katastrophalen globalen Erwärmung, um ihre Forderungen zu rechtfertigen, dass in der Dritten Welt keine mit Kohle oder Gas befeuerten Kraftwerke gebaut werden. Andere nutzen den Welttag, um ihre Kampagnen gegen Wasserkraftprojekte und Kernkraft zu rechtfertigen. Das unumgängliche Ergebnis ist natürlich eine andauernde Beraubung, Dungfeuer, Armut, Krankheit und frühzeitiger Tod.

Nahezu ein Drittel der Bevölkerung hat kein sicheres Trinkwasser. Die Familien bekommen ihr Wasser von entfernten Quellen, Flüssen und Seen, die oft vor Bakterien wimmeln und mit Umweltverschmutzungen beladen sind. Wie der dänische Umweltschützer Björn Lomborg darauf hinweist, wären wir in der Lage, mit den Mitteln nur eines Jahres (150 Milliarden) zur Erfüllung des Kyoto-Klima-Abkommens für Gesundheitspflege und sauberes Trinkwasser für jeden auf diesem Planeten aufzukommen.

Moskitos, Fliegen und Flöhe verbreiten Malaria, Gelbfieber, Typhus und die Schlafkrankheit auf eine halbe Milliarde Menschen jährlich. Zehnmillionenfach werden Menschen zu krank, um zu arbeiten, Felder zu bebauen oder letztlich für ihre Familien für Wochen oder Monate zu sorgen. Jedes Jahr sterben bis zu 4 Millionen Menschen.

Es sollte leicht sein, diese Krankheiten in den Griff zu bekommen. Wir haben das Wissen und die Werkzeuge, und wir benutzen sie, um diese Krankheiten in den USA, Europa, Canada und Australien auszurotten. Aber extreme Umweltschützer, sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-Agentur für internationale Entwicklung weigern sich die lebenswichtige Waffe in diesem Krieg: Pestizide – besonders DDT, zu unterstützen, zu fördern oder zu finanzieren:. Sie sagen, dass diese Chemikalien die Fische möglicherweise schädigen oder in der Muttermilch festgestellt werden können.

„Die afrikanischen Mütter wären überglücklich, wenn das ihre größte Sorge wäre“, sagt Ugandas Fiona Kobusingye. Sie kann nicht wissen, dass moderne Analysetechniken einen Teil pro Milliarde – eine einzige Sekunde in 32 Jahren – feststellen können. Aber sie weiß, sie hat ihren Sohn, 2 Schwestern und 2 Neffen durch Malaria verloren. Sie weiß, dass ihr Volk die Nase voll hat vom Tod und der ökozentristischen Einstellung.

Sie weiß auch, dass wir einen großartigen Doppelmaßstab unterstützen. Amerikaner und Europäer sorgen sich unaufhörlich um Pestizidrückstände in Produkten und um mutmaßliche Hormoneffekte durch Chemikalien auf Frauen. Wir können uns das leisten, weil wir uns nicht mehr über tödliche Krankheiten Sorgen machen müssen, die immer noch Fionas Erdteil verheeren. Und doch sprühen wir immer noch Pestizide, um die Moskitos zu töten, die den Westnilvirus verbreiten, der ungefähr 100 Amerikaner pro Jahr tötet.

„Wir müssen erst Weiße werden, bevor wir Grüne werden können“,

stellt ein neues afrikanisches Sprichwort fest. Arme Nationen müssen sich erst moderner Technologie, Gesundheit und Wohlstand erfreuen, bevor sie sich auf das konzentrieren können, was für die glücklichen Welteliten wichtig ist.

Offensichtlich sind die öko-imperialistischen westlichen Maßstäbe, Ideologien und Prioritäten nicht die einzige Ursache dieser riesigen menschlichen Tragödie. Krieg, einheimische Korruption und schreckliche politische, legale und ökonomische Systeme sind ebenso daran schuld.

Wir können die letzteren Probleme nicht leicht lösen. Aber wir können etwas gegen unser eigenes fehlgeleitetes Verhalten tun. Wir können in die Zügel des durchgehenden Umweltreiters der Dritten-Welt-Apokalypse greifen.

So lasst uns unseren Fortschritt feiern, aber gleichzeitig den armen Nationen helfen, unseren technologischen, ökonomischen, Gesundheits- und Umweltzustand zu erreichen, so dass mehr ihrer Kinder ihre Kindheit überleben und sich einiger der Segnungen erfreuen, die wir als unser Geburtsrecht betrachten.

Wie der nationale Sprecher des „Congress of Racial Equality“ (Kongress zur Rassengleichheit), Niger Innis, feststellt: „Es gibt kein größeres menschliches Grundrecht als zu leben. Ohne Leben bedeuten die anderen Rechte nichts. Retten, Aufrechterhalten und das Leben verbessern, ist die fundamentalste Art der Umweltgerechtigkeit und der gemeinsamen sozialen Verantwortung.“

Der Welttag war ursprünglich für unseren Planeten und seine Bewohner. Lasst uns diesen Ansatz des gesunden Menschenverstands wieder herstellen.

Paul Driessen ist Senior Politik Berater des „Congress of Racial Equality“ (Kongress für Rassengleichheit) und des „Center for the Defense of Free Enterprise“ ( Zentrum für die Verteidigung des Freihandels ) und Autor des Buches mit dem Titel: „Eco-Imperialism- Green Power- Black Death“ (Öko- Imperialismus: Grüne Macht- Schwarzer Tod), www.Eco-Imperialism.com, er ist außerdem Senior Mitglied im „Committee For A Constructive Tomorrow“, eine Organisation, die sich für innovative Strategien für Umwelt- und Entwicklungsprobleme einsetzt. www.cfact-europe.org .

Übersetzung aus dem Englischen: F. W. Peppler, e-mail:
Verbreitung mit Zustimmung des Übersetzers bei www.buerger-fuer-technik.de.