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 Leserbrief zu den Ereignissen ...

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veröffentlicht 02.04.2010

Dr. Lutz Niemann

Leserbrief zu den Ereignissen in Fukushima
MÜNCHNER MERKUR und in DIE WELT (z.T. leicht gekürzt)

Technische Gerätschaften können zerstört werden, seien es Autos, Flugzeuge, Häuser, Brücken oder auch Kraftwerke. Sie werden dann repariert oder müssen verschrottet und durch neue ersetzt werden. Menschliches Leben kann nicht ersetzt werden. Daher sollte man die Katastrophe in Japan nach der Zahl der zerstörten menschlichen Leben messen: Zahl der Opfer durch das Erdbeben, durch die Flutwelle, durch das Kernkraftwerk. Durch Erdbeben und Flutwelle kann es um die 20 000 Todesopfer geben, das ist unermessliches Leid für Japan. Anhand der Daten zum Strahlenpegel bei Fukushima (siehe) lässt sich abschätzen, dass außerhalb des Kraftwerkes keine Menschen zu Schaden kommen werden, auch wenn massenhaft „Vorsorgewerte“ überschritten werden. Innerhalb des Kraftwerkes gibt es Fälle der Strahlenkrankheit, wir hoffen auf Gesundung der Mitarbeiter, vielleicht wird es dort NULL Opfer geben. Deutschland ist offenbar massiv der Beurteilungsmaßstab verrutscht.

Bei uns in Deutschland sind Kernkraftwerke ausgelegt für Beben, die 100 000 Jahre wahrscheinlich sind. Normale Wohnhäuser müssen ür Beben ausgelegt sein, die esalle 500 Jahre geben könnte. Es sind also Kernkraftwerke rund 200-fach stärker gesichert als normale Bauwerke, obwohl im Falles eines Bebens (fast) kein Mensch einen realen Schaden durch das KKW erleidet, es bei normalen Bauwerken hingegen aber viele Tote geben wird. Sollten wir daher nicht unsere Wohnhäuser stilllegen und durch anderes ersetzen?

Dr. Lutz Niemann